Zementwerk in Mergelstetten will auf Sekundärbrennstoffe umsteigen

Im Zementwerk der Schwenk Zement KG im baden-württembergischen Mergelstetten soll der Einsatz von Sekundärbrennstoffen auf 100 Prozent gesteigert werden. Gleichzeitig sollen die Stickstoffoxid- und Ammoniak-Emissionen um 50 Prozent gesenkt werden. Für dieses Pilotprojekt stellt Bundesumweltminister Sigmar Gabriel über 4 Millionen Euro aus dem Umweltinnovationsprogramm zur Verfügung, teilt das Bundesumweltministerium (BMU) mit.

Das Unternehmen Schwenk Zement KG plane den bundesweit erstmaligen Bau und Betrieb einer großtechnischen Katalysatoranlage für hohe Minderungsraten von Stickoxid-Emissionen in einem bestehenden Zementwerk, so das BMU weiter. Zudem sollen die Primärbrennstoffe vollständig durch Sekundärbrennstoffe aus Abfällen ersetzt werden.

Die SCR-Technik (Selective Catalytic Reduction) ist in Kohlekraftwerken, Müllverbrennungs- und anderen Industrieanlagen schon seit längerem üblich, nicht jedoch in der Zementindustrie. Die Abgase der Zementindustrie weisen einen hohen Gehalt an Staub mit Oberflächen verschleißenden Eigenschaften auf. Aus diesem Grund fehlte bisher der Nachweis, dass der Einsatz der SCR-Technik auch bei extrem hohem Abfalleinsatz mit akzeptablen Katalysatorstandzeiten möglich sei. Ein umfangreiches Mess- und Untersuchungsprogramm soll die erfolgreiche Umsetzung des Vorhabens kontrollieren und dokumentieren. Somit werde die Voraussetzung geschaffen die SCR-Technik auch auf weitere Werke zu übertragen.

Im Zementwerk der Schwenk zement KG solle zudem untersucht werden, ob die bereits in diesem und weiteren Werken angewandte SNCR-Technik (Selective Non-Catalytic Reduction) kostensenkend mit der SCR-Technik kombiniert werden kann. Dies würde weitere Potentiale der Verringerung von Stickstoffoxid-Emissionen erschließen.

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