Statistik: Abwrackprämie hat privaten Konsum gestützt

Die Abwrackprämie für Altautos hat im ersten Halbjahr 2009 den privaten Konsum in Deutschland gestützt. Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes gaben die Bundesbürger in den ersten sechs Monaten für den Autokauf rund 36 Milliarden Euro und damit 23 Prozent mehr aus als vor einem Jahr. Der gesamte private Konsum steigerte sich um 0,1 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2008, wie das Amt am Donnerstag mitteilte. Ohne die Auto-Subvention wäre er um 1,0 Prozent gesunken.

Die gesamtwirtschaftliche Auswirkung der Abwrackprämie blieb damit aber geringer als beispielsweise 2006, als die Bürger wegen der bevorstehenden Erhöhung der Mehrwertsteuer größere Anschaffungen nicht nur von Autos vorzogen. Der gesamte Konsum stieg damals um 2,3 Prozent. Für neue Autos wurde 7,8 Prozent mehr ausgegeben. In den darauf folgenden Jahren 2007 und 2008 gingen die Summen um 8,8 beziehungsweise 3,9 Prozent zurück.

Die Bundesregierung hat für die Abwrackprämie 5 Milliarden Euro bereitgestellt. Der Fördertopf ist nahezu leer, so dass nur noch rund 100 000 Neuwagenkäufe mit jeweils 2500 Euro subventioniert werden können. Der ADAC hatte potenzielle Käufer zum schnellen Handeln aufgefordert. Eine Fortführung der Subvention ist nicht geplant.

Nach früheren Angaben des Amtes stieg die Zahl der neu angemeldeten Autos in den ersten fünf Monaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 22,8 Prozent. Von dem Boom profitierten die mehr auf Kleinwagen spezialisierten Importeure stärker als die deutschen Hersteller. Die Werkstätten hatten mit der erneuerten Flotte weniger zu tun und mussten einen Umsatzverlust von 3,8 Prozent verkraften.

Nach Einschätzung der Gewerkschaft IG Metall hat die Umweltprämie rund 200 000 Jobs gerettet. „Die Umweltprämie ist bis jetzt die wirksamste Maßnahme des Konjunkturprogramms II“, erklärte Gewerkschaftschef Berthold Huber am Donnerstag in Frankfurt laut einer Mitteilung. Der kurzfristige Konsumanreiz sei notwendig gewesen, um die Konjunktur anzukurbeln und den Abschwung zu bremsen. Huber verlangte, dass der Staat den notwendigen technologischen Wandel der Industrie mitgestalte. Alle Akteure müssten an einen Tisch gebracht werden. (dpa)

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