DSD unterstützt Cradle-to-Cradle-Projekt

Um Verpackungen noch länger im Wirtschaftskreislauf zu halten, hat die Duales System Deutschland GmbH (DSD) mit Partnern aus dem Bereich Handel, Abfüller und Verpackungshersteller das Pilotprojekt "Qualitätsgemeinschaft Verpackungen" gegründet. Ziel ist es, den so genannten Cradle-to-Cradle-Ansatz auf Verpackungen anzuwenden. DSD-Chef Stefan Schreiter ist begeistert: Das Projekt ermögliche einen "Quantensprung im Recycling ähnlich dem, den die Wirtschaft durch die Einführung des dualen Systems und die Mülltrennung in den 90er-Jahren erlebt hat."

Cradle-to-Cradle bedeutet, dass Produkte so gestaltet werden, dass sie mit minimalen Qualitätsverlusten in natürlichen oder technischen Kreisläufen zirkulieren, ohne die Umwelt zu belasten. „Das hat für alle Teilnehmer mehrere Vorteile“, zeigte sich Schreiter am vergangenen Donnerstag bei einem Expertenforum in Berlin überzeugt. „Durch das Cradle-to-Cradle-Design kommen sehr genau definierte Materialzusammensetzungen in die Produktion. Das steigert die Produktsicherheit und ermöglicht sogar Kostenvorteile. Für das Recycling erhalten wir Wertstoffe ohne störende Beimischungen und Kontaminationen.“

Prominenter Vertreter des Cradle-to-Cradle-Ansatzes ist der Wissenschaftler und Geschäftsführer des Hamburger Instituts EPEA Internationale Umweltforschung, Michael Braungart. „Es geht nicht darum, kompostierbare Verpackungen herzustellen, sondern ein Verpackung, die später für Ikea-Möbel verwendet werden kann“, sagte Braungart in Berlin. Es komme darauf an, Verpackungsmaterialien nutzbar zu machen – das sei unter „Upcycling“ zu verstehen.

DSD nutzte das Expertenforum, um die Umweltbilanz 2008 des Unternehmens vorzustellen. Demnach hat DSD im vergangenen Jahr durch das Recycling von 2,6 Millionen Tonnen gebrauchter Verkaufsverpackungen 59 Milliarden Megajoule an Primärenergie eingespart. Diese Energiemenge würde reichen, um 1,9 Millionen Pkw der
Kompaktklasse mit einer durchschnittlichen jährlichen Laufleistung von
15.000 Kilometern ein Jahr mit Treibstoff zu versorgen, so der Kölner Konzern. Gleichzeitig sei der Ausstoß von 1,4 Millionen Tonnen Kohlendioxidäquivalenten vermieden worden.

Die Verwertungsquote konnte DSD im vergangenen Jahr auf 120 Prozent steigern. Quoten über 100 Prozent kommen zustande, weil mehr Verpackungsabfälle verwertet werden als lizenziert sind. Die lizenzierte Menge, also die von den Kunden angemeldete und bezahlte Menge der Verpackungen, ist schon seit Jahren rückläufig.

Wie Schreiter betonte, zeigten die neuen Regeln der Verpackungsverordnung erste Wirkungen. So habe die Lizenzmenge in den ersten Monaten 2009 deutlich zugelegt. „Wir haben von Januar bis April dieses Jahres über 4.000 Verträge mit Kunden abgeschlossen, die sich bisher nie um die Entsorgung ihrer
Verkaufsverpackungen gekümmert haben. Das lässt mich für den Markt der
dualen Systeme optimistisch in die Zukunft sehen“, erklärte der DSD-Chef.

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