Entsorger erwarten weniger Umsatzrückgänge im zweiten Halbjahr

Zur Jahresmitte scheint sich die rasante Talfahrt der deutschen Recycling- und Entsorgungswirtschaft wieder abzubremsen. Wie eine Umfrage des Bundesverbands Sekundärrohstoffe und Entsorgung (bvse) unter seinen Mitgliedern ergab, erwarten die Unternehmen, dass sich die Umsatzrückgänge in der zweiten Jahreshälfte gegenüber dem ersten Halbjahr halbieren werden. bvse-Präsident Burkhard Landers betonte vor der Presse, dass dies nicht als Entwarnung missverstanden werden dürfe, aber es sei immerhin ein "schwacher Trost".

In den ersten sechs Monaten dieses Jahres sei die Recyclingbranche erstmals vom Wachstumspfad abgekommen und sehe sich mit einem zweistelligen Rückgang des Umsatzwachstums um 15 Prozent konfrontiert, so bvse-Präsident Landers weiter.

Somit ist die Stimmung unter den bvse-Mitgliedsunternehmen gedämpft. Eine Umfrage habe ergeben, dass 38 Prozent ihre gegenwärtige wirtschaftliche Situation nur mit mangelhaft beurteilten, 43 Prozent mit ausreichend und 15 Prozent mit befriedigend. Lediglich vier Prozent der Unternehmen schätzten ihre Lage noch mit gut ein.

Die Sekundärrohstoff-, Entsorgungs- und Recyclingunternehmen schätzten hingegen ihre Aussichten für das zweite Halbjahr etwas positiver ein: Nur noch 15 Prozent der Unternehmen hätten demnach mit mangelhaft, 55 Prozent mit ausreichend, 20 Prozent mit befriedigend, acht Prozent mit gut und zwei Prozent mit sehr gut geantwortet. Nach Ansicht des bvse nährt diese Erwartung die Hoffnung, dass die Branche im ersten Quartal des nächsten Jahres wieder mit einem leichten Aufwärtstrend rechnen dürfe.

Schwache Inlandsnachfrage nach Sekundärrohstoffen

Die Inlandsnachfrage sei nach Aussage Landers‘ in fast allen Sekundärrohstoff-Bereichen unverändert „sehr schwach“, was sich auch im niedrigen Preisniveau widerspiegele: „Die Industrie meldet nach wie vor niedrige Auftragseingänge und Produktionsrückgänge – der Bedarf an Sekundärrohstoffen hält sich deshalb in engen Grenzen“, erläutert der bvse-Präsident. Wegen des Produktionsrückgangs seine auch die anfallenden Sekundärrohstoffmengen teilweise um mehr als 30 Prozent zurückgegangen. Weniger Produktion erzeugt auch weniger Abfälle. Burkhard Landers: „Das kann und wird auch bei den Entsorgungsunternehmen nicht ohne Folgen für die Beschäftigung bleiben.“

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