Stahl- und Metallverband: Durch die Krise sind 43.000 Arbeitsplätze in Gefahr

Die Wirtschaftskrise hat auch beim deutschen industriellen Mittelstand in der Stahl- und Metallverarbeitung mit voller Wucht eingeschlagen. In einer Mitgliederumfrage fand der Wirtschaftsverband Stahl- und Metallverarbeitung (WSM) heraus, dass 43.000 Arbeitsplätze in Gefahr sind.

Die meisten Unternehmen haben ihre Leiharbeiterstellen (ca. 20.000) bereits abgebaut. Bis Ende des Jahres rechnet der WSM mit einem Stellenabbau bei der Stammbelegschaft von 10 Prozent, das sind 43.000 Arbeitsplätze.

57 Prozent der befragten Unternehmer gaben an, dass ihre Liquidität in den letzten Monaten geringer wurde. Zehn Prozent bezeichneten ihre Lage als „dramatisch“.

Auf der Gegenseite haben bei den meisten Firmen die Banken ihre Konditionen verschärft. Sieben Prozent der Unternehmen gaben an, dass ihnen seit vergangenem Oktober die Kreditlinien gekürzt worden sind. Jede fünfte Firma muss mit höheren Zinsen klar kommen, jede zweite bekam strengere Konditionen für die Bilanzkennzahlen diktiert. Höhere Sicherheiten wurden bei 18 Prozent verlangt und ganz gekündigt wurden die Kredite bei drei Prozent.

Nur 20 Prozent der gestellten Kreditanträge wurden laut der Umfrage genehmigt. „Viele Banken senken beim industriellen Mittelstand offenbar direkt den Daumen. Unsere Unternehmen haben kaum eine Chance, dass aus einer Anfrage auch ein Antrag wird“, sagt Ulrich Galladé, Präsident des WSM.

Als eine Folge der abgelehnten Anträge und der Wirtschaftskrise, gaben knapp 40 Prozent der Unternehmer an, dass sich ihr Insolvenzrisiko erhöht hätte, bei fünf Prozent ist es „sehr hoch“.

Um die Krise einigermaßen unbeschadet zu überstehen, rät Galladé den Unternehmen über Fusionen nachzudenken. Die Krise müsse genutzt werden, um die notwendige Konsolidierung der Branche voranzutreiben.

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