„Biomasse hat in Rheinland-Pfalz noch Potenzial“

Die Perspektiven der Biomasse in Rheinland-Pfalz hat Umweltstaatssekretärin Jacqueline Kraege dargestellt. Bei der Biomassetagung auf dem Umweltcampus Birkenfeld sprach sie von einem beachtlichen Potenzial der nachhaltigen Energieversorgung. Da die Landesregierung den Anteil an erneuerbaren Energien bis 2020 auf mindestens 30 Prozent steigern will, komme dem Ausbau der Biomasse eine besondere Bedeutung zu.

„Wir sind dabei, die Biomasse systematisch zu erschließen. Damit schaffen wir Arbeitsplätze und steigern die Kaufkraft in den Regionen. Die damit verbundene wirtschaftliche Dynamik ist angesichts der gerade im Zuge der Finanzkrise abflachenden Konjunktur besonders wichtig“, sagte Kraege.

Innerhalb des gesamten Umfangs erneuerbarer Energieträger am rheinland-pfälzischen Primärenenergieverbrauch mit 7 Milliarden kWh belegt die Biomasse mit 64,3 Prozent oder 4,5 Milliarden kWh den weitaus größten Anteil. Dagegen kommen die anderen Energien wie Wasser, Wind und Solarenergie zusammen auf ein Drittel.

Kraege erklärte, dass die Produktion von Biomasse noch intensiviert werden könne. In Land- und Forstwirtschaft gäbe es noch erschließbare Potenziale für nachwachsende Rohstoffe, wobei die Grundsätze der Nachhaltigkeit und der Naturverträglichkeit gelten müssten. Als waldreiches Land habe Rheinland-Pfalz überdurchschnittliche Biomassepotentiale, die sich für eine energetische Nutzung eignen. „Gerade in großen kommunalen Objekten sind zahlreiche Hackschnitzelheizungen, vielfach in Verbindung mit entsprechenden Nahwärmenetzen entstanden“.

Außerdem machte die Umweltstaatssekretärin darauf aufmerksam, dass durch Bioenergie erreichte CO2-Vermeidung vervielfacht werden könne. „Mehr Effizienz in der Bioenergie insbesondere durch verstärkte Anwendung von dezentralen Kraft- Wärme-Konzepten ermöglicht mehr Klimaschutz bei gleichem Aufwand“. Die Effizienz der rund 100 landwirtschaftlichen Biogasanlagen in Rheinland-Pfalz könne noch erhöht und somit die Wertschöpfung maximiert werden.

Bei der Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen betonte Kraege den Vorrang der Nahrungsmittelproduktion. Es sei auf eine Balance zwischen den unterschiedlichen Nutzungsarten zu achten. Und um die Ressourcen zu schonen, müssten Kaskadennutzungen realisiert werden, d.h. die Biomasse zuerst einer stofflichen Verwertung und danach einer energetischen Verwertung zugeführt werden. Auch Reststoffe wie zum Beispiel Stroh, kommunaler Grünschnitt oder Klärschlamm seien Energieträger mit Wert.

Forschungsaktivitäten im Energiesektor und eine intensive Zusammenarbeit mit der Industrie bringen die Biomassenutzung nach vorn. „Gerade Biomassenutzung wird heute durch vergleichsweise junge Technologien vorangebracht, die enorme Innovations-, Effizienz- und Wirtschaftlichkeitspotenziale haben. Deshalb unterstützt die Landesregierung entsprechende Projekte“.

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