Illegale Müllentsorgung: Schlecker muss sich unbequemen Fragen stellen

Giftmüll in den Gully? Bei der Drogeriekette Schlecker soll das Methode haben. Das jedenfalls behauptet die Gewerkschaft Verdi, die entsprechende Informationen von Verkäuferinnen der Drogerieketten bekommen haben soll.

Unter anderem wird dem im baden-württembergischen Ehingen beheimateten Schleckerkonzern vorgeworfen, dass Putzmittel aus lecken Verpackungen ins Klo gekippt werden, oder Haarsprays im Freien einfach „leergesprüht“ werden, nur weil der Sprühknopf nicht mehr dicht ist.

Dies mag ungewöhnlich klingen, aber unter dem Punkt „sachgerechte Entsorgung“ soll der weltweit größte Drogeriemarkt angeordnet haben, Druckgaspackungen „im Freien leerzusprühen“ und sie anschließend mit „äußerster Vorsicht“ zu verwahren, heißt es in Zeitungsberichten.

Die Anweisungen sollen bereits 7 Jahre alt sein, heißt es in den Vorwürfen. Sie geriet aber erst Ende 2007 in den Fockus des Schleckerbetriebsrates, als die Betriebsanweisung hierzu erneuert wurde.

Danach sollen beispielsweise ausgelaufene Gefahrstoffe mit Katzenstreu gebunden werden, und diese „gegebenenfalls“ in geeigneten Gefäßen verwahrt und dem Bezirksleiter anvertraut werden. Wie das tun, fragen sich die Verkäuferinnen, wenn es die Gefäße meistens nicht gibt und der Vorgesetzte selten Zeit hat, heißt es in Zeitungsberichten.

Das RECYCLING magazin hat heute morgen bei Schlecker um eine Stellungnahme gebeten. Bisher vergebens.

Die Vorgänge waren für das Ministerium von Sigmar Gabriel (SPD) Grund genug, die Schlecker-Praktiken kontrollieren zu lassen. Ob das tatsächlich geschieht, liegt jedoch in der Macht der Länderministerien, heißt es hierzu in einem Zeitungsbericht.

Schlecker will nun den Ball flach halten. Die Firma habe zugesichert, an einem Abfallkonzept zu arbeiten, hieß es.

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