Multi-Talent Bioabfall: Kompost, Wärmequelle und klimafreundlicher Stromlieferant

Eine neue Studie soll den Kommunen die ökoeffizienteste Verwendung von Bioabfällen zeigen.

Mit einer neuen Bioabfallstudie will Bayern den Kommunen eine praktische Entscheidungshilfe an die Hand geben, ob es ökonomisch und ökologisch sinnvoller ist, organische Abfälle zu kompostieren, zu verbrennen oder zu vergären, um Strom und Wärme zu erzeugen.

Das betonte Bayerns Umweltstaatssekretär Marcel Huber heute bei der Eröffnung der ersten unterfränkischen Bioabfallvergärungsanlage in Rothmühle im Landkreis Schweinfurt.

Huber: „Bioabfall ist kein Müll, sondern ein wertvolles Multi-Talent. Als Kompost gibt er dem Boden wertvollen Humus und Nährstoffe zurück und als Strom- oder Wärmequelle anstelle fossiler Brennstoffe trägt er zum Schutz des Klimas bei.“

Grundvoraussetzung für eine hochwertige Verwertung sei aber die sorgfältige Trennung von Abfällen an Ort und Stelle. „Nur die getrennte Erfassung von Bioabfällen sichert einen hohen Reinheitsgrad und macht sie zu wertvollen schadstoffarmen Sekundärrohstoffen auf einem Markt mit knappen und teuren Rohstoffen. Bayerns Bürgerinnen und Bürger helfen hier prima mit“, so Huber.

Nach der bayerischen Abfallbilanz wurden mit 131 Kilogramm pro Einwohner und Jahr fast so viel Bioabfälle und Grüngut gesammelt und verwertet wie mit 139 Kilogramm die so genannten klassischen Wertstoffe Papier, Glas, Metalle und Kunststoffe zusammengenommen. Alleine die Bioabfallvergärungsanlage des Landkreises Schweinfurt erzeugt bis zu 3,2 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr, kann so den Bedarf von rund 960 Haushalten decken und 1.800 Tonnen klimaschädliches Kohlendioxid einsparen.

Aus getrennt gesammelten organischen Abfällen können qualitativ hochwertige und schadstoffarme Komposte zur Düngung und Bodenverbesserung erzeugt werden. Mit den rapide steigenden Energiepreisen wächst aber auch das Interesse an einer energetischen Nutzung der Bioabfälle. Das Umweltministerium lässt derzeit in einer Studie die ökologischen und die ökonomischen Auswirkungen der verschiedenen Verwertungsmethoden untersuchen. Investiert werden hierfür rund 70.000 Euro.

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