Das sagte David Humphreys, Chef-Ökonom der OAO Norilsk Nickel, im Gespräch mit Dow Jones Newswires auf der London Metal Exchange Week. Die von der globalen Wirtschaft ausgehenden Impulse und das niedrige Vorratsniveau im gesamten Metallkomplex werde die Preise jedoch abstützen, äußerte sich Humphreys überzeugt.
Was Nickel anbetrifft, hält er aber einen Preis oberhalb der Marke von 30.000 US-Dollar pro Tonne für Besorgnis erregend. Nachdem der Preis an der LME in diesem Jahr um 70 Prozent auf über 51.000 US-Dollar pro Tonne (Mai) geklettert war, hatten die Hersteller von Rostfreistahl ihre Nickelkäufe eingeschränkt.
Das veranlasste wiederum Investmentfonds, aus ihren Longpositionen herauszugehen. In der Folge sank der Nickelpreis im vergangenen Monat unter 25.000 US-Dollar pro Tonne.
Die Stahlproduzenten hatten sich auf Nickelroheisen und auf nickelärmere Rostfreigüten verlegt. In der Realität hätten die hohen Nickelpreise einen Ansporn geliefert, von diesem Metall weg zu Alternativen zu wechseln, äußerte Humphreys.
Die Nickelproduzenten würden nun aufmerksam verfolgen, in welchem Ausmaß die Stahlindustrie im Oktober und November, der Zeit der höchsten Nachfrage nach Rostfreistahl, an den Markt zurückkehrt. Bisher hätten sich die Endverbrauchermärkte in Europa gut gehalten, und in Asien gebe es einige Anzeichen für eine Besserung der Rostfreinachfrage. Es sei aber noch zu früh, von einer Erholung zu sprechen.