Klöckner überrascht mit Gewinnwarnung

Die Köckner & Co AG hat nach einer Gewinnwarnung gut ein Fünftel ihrer Marktkapitalisierung verloren. Nachdem der Stahlhändler mit einer Gewinnwarnung schockiert hatte, rutschte der Kurs um 21,7 Prozent auf 38,35 Euro ab.

Analysten reagierten mit Unverständnis auf die Gewinnwarnung, vereinzelt wurde die Aktie sogar direkt abgestuft. Die Analysten des Bankhauses Lampe bezeichneten die Gewinnwarnung als „völlig überraschend“. Dies gelte umso mehr, als die Gruppe zuletzt auf einer Informationsveranstaltung für Investoren Mitte September nicht den Eindruck vermittelt habe, dass das Gewinnziel 2007 in Frage stehe.

Aus Sicht der Lampe- Analysten wird die Börse daher diese Nachricht „nicht in wenigen Tagen ad acta legen“. Die Analysten reduzierten das Kursziel auf 52 Euro von zuvor 66 Euro.

Von den Analysten der Deutschen Bank wurde die Klöckner-Aktie nach der Gewinnwarnung sogar auf „Hold“ von zuvor „Buy“ heruntergestuft. Das Kursziel senkten sie auf 47 Euro von zuvor 64 Euro. Die Experten rechnen zudem mit erheblichem Druck auf den Kurs von Klöckner und weiteren Senkungen der Gewinnschätzungen von anderen Marktteilnehmern.

Am Abend des 8. Oktober hatte Klöckner überraschend mitgeteilt, dass das EBITDA im laufenden Geschäftsjahr 2007 unter der bisherigen Prognose liegen wird. Bedingt durch die unbefriedigende Entwicklung einiger Stahlpreise im dritten Quartal werde das Unternehmen ein um rund 10 Prozent unter dem Wert des Vorjahres von 395 Millionen Euro liegendes EBITDA ausweisen, hieß es.

Nach Angaben des Klöckner- Vorstandsvorsitzenden Thomas Ludwig sind die Edelstahlpreise der Hauptgrund für die Gewinnwarnung des Konzerns. Allerdings hätten auch andere Werkstoffe wie etwa Aluminium schwächer notiert, sagte er im Gespräch mit Dow Jones Newswires.

Die Auswirkungen des für 2007 erwarteten EBITDA-Rückgangs auf das Nachsteuer-Ergebnis und die Dividende können nach Angaben des Vorstandsvorsitzenden derzeit noch nicht prognostiziert werden. Klöckner werde seine Dividendenpolitik grundsätzlich aber unverändert lassen, beschwichtigte er.

Laut Ludwig wird die Preisentwicklung auf dem Edelstahlmarkt die Ergebnisse sowohl im dritten als auch im vierten Quartal 2007 negativ beeinflussen. „Mögliche Preiserhöhungen beim Edelstahl werden unser Geschäft im vierten Quartal nicht mehr positiv beeinflussen“, sagte er.

Bereits im dritten Quartal führte die Preisentwicklung laut dem Unternehmen zu einer wesentlichen Beeinträchtigung der Rohertragsmargen für rostfreie Stähle sowie zu Bestandsabwertungen. Eine vollständige Detailanalyse will das Unternehmen mit der Veröffentlichung der endgültigen Ergebnisse für das dritte Quartal und den Neunmonatszeitraum am 14. November 2007 vorlegen.

Nach Ansicht von Analysten hätte das Management diese Margenschwäche aber früher erkennen müssen. Ungeachtet der Gewinnwarnung für 2007 zeigte sich Ludwig für das Folgejahr aber optimistisch. Für KlöCo erwarte er eine insgesamt stabile Situation, sagte er.

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