„Weltmeister der Sekundärrohstoffe“

Die bvse-Jahrestagung stand in diesem Jahr ganz im Zeichen des gemeinsamen europäischen Recyclingmarktes. Der Präsident des bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V., Burkhard Landers: "Die Zeiten sind vorbei, als Europa eine Vision weniger großer Persönlichkeiten war: Europa ist inzwischen tagtägliche Wirklichkeit für uns alle geworden und eröffnet gerade für den Mittelstand enorme Chancen."

Landers verwies darauf, dass Deutschland zwar praktisch über keine Primärrohstoffe verfüge, jedoch „Weltmeister der Sekundärrohstoffe“ sei. Dabei spiele die Einführung der getrennten Erfassung der Abfälle, gerade unter Qualitätsgesichtspunkten, eine ganz entscheidende Rolle. Deshalb trete der bvse auch dafür ein, dass dieser Weg konsequent weitergegangen und die getrennte Sammlung nach Europa getragen werde. Landers: „Dieser Weg ist alternativlos, wenn wir es denn mit der Nachhaltigkeit unserer Umweltpolitik ernst meinen.“
Der bvse-Präsident führte aus, dass die Recycling- und Entsorgungswirtschaft „tatsächlich und tagtäglich“ einen wichtigen Beitrag für den Klimaschutz. „Es ist uns in Deutschland nämlich einerseits gelungen, das Wirtschaftswachstum vom Abfallaufkommen zu entkoppeln und andererseits immer mehr Abfälle sinnvoll zu verwerten, anstatt sie nur zu beseitigen.“ Das sei in Europa die Ausnahme und nicht der Standard. Denn es gingen nach wie vor zu viele Rohstoffe verloren, weil in Europa Abfälle nicht wiederverwertet, sondern deponiert oder auf niedrigstem technischem Level verbrannt würden.
Der bvse sieht hier die Chance des deutschen Mittelstandes, neue und große Ressourcenquellen zu erschließen. Deshalb dürfe europäisches und internationales Engagement nicht nur Sache von Konzernen sein. Das könne der Mittelstand besser und effizienter. Landers: „Denn wir überrollen die Menschen nicht mit Systemen, sondern wir arbeiten mit den Menschen vor Ort. Bei uns in Deutschland genauso wie in den europäischen Nachbarländern.“
Ressourcenerschließung habe nach den Worten des bvse-Präsidenten nämlich auch etwas mit Bewusstseinsbildung zu tun. Das könne man nicht erzwingen, das müsse partnerschaftlich erarbeitet und umgesetzt werden. „Deshalb finde ich, sollten wir uns alle ein Beispiel nehmen an den vielen Mittelständlern, die den mutigen Schritt nach Europa schon gemacht haben, damit in Zukunft noch viel mehr mittelständische Unternehmen sich um die Sicherung der Sekundärrohstoffe in ganz Europa kümmern,“ forderte Burkhard Landers.

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