Lübecker zahlen zuviel für Bioabfall-Entsorgung

Die Stadt Lübeck will die Bioabfall-Entsorgung neu vergeben. Wie die „Lübecker Nachrichten“ Ende August berichteten, soll der vor 13 Jahren geschlossene Vertrag mit dem Zweckverband Ostholstein nicht verlängert werden. Das habe Bürgermeister Bernd Saxe (SPD) im Senat entschieden.

Im Juli 1994 hatte die Stadt Zeitungsangaben zufolge die Verwertung der braunen Tonnen dem Zweckverband übertragen, der die Holsteiner Humus und Erden GmbH (HHE) mit Sitz an der Deponie Niemark mit dem operativen Geschäft beauftragte. Etwa 24 000 Tonnen Bio- und Grünabfälle behandele HHE im Jahr. Daraus würden gut 15.000 Tonnen Kompost und Erde hergestellt. Etwa 3,5 Millionen Euro koste die Verwertung des Abfalls aus den braunen Tonnen jährlich, die vom Gebührenzahler aufzubringen seien.

Die Firma Atus habe nun eine Markterkundung vorgenommen und festgestellt, dass die Bioabfallbehandlung in der HHE-Anlage ungefähr doppelt so viel wie derzeit marktüblich koste. Das bedeute, dass die Gebührenzahler die Biomüllentsorgung auch für gut 1,7 Millionen Euro haben könnten. In der Gesamtkalkulation der Müllgebühr schlage die Biotonne mit ungefähr 16 Prozent zu Buche.

Wenn die Bürgerschaft dem Senatsbeschluss folge, könne der bestehende Vertrag Ende Juli 2008 auslaufen. Der zuständige Fachausschuss der Bürgerschaft habe am 30. August über den Vorschlag diskutiert, aber noch keine Entscheidung getroffen.

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