Nach einer rund dreijährigen Entwicklungsphase wurde das Label im April 2025 eingeführt. Es steht für Produkte, Zwischenprodukte und Rohstoffe zur Verfügung.
Der Einsatz fossiler Rohstoffe wie Erdöl, Erdgas und Kohle trägt wesentlich zum anthropogenen Klimawandel bei. Während der Energiesektor durch den Umstieg auf erneuerbare Energien dekarbonisiert werden kann, bleibt Kohlenstoff in vielen chemischen Anwendungen erforderlich. Die Industrie verfolgt daher das Ziel der Defossilierung, also den Ersatz fossilen Kohlenstoffs durch Biomasse, recycelte Materialien oder direkt genutztes CO₂. Politische und technische Rahmenwerke für diesen Wandel befinden sich derzeit in der EU und in mehreren Mitgliedstaaten in Entwicklung.
Das neue Label „OK renewable“ adressiert diese Anforderungen. Es eignet sich für Unternehmen, die biobasierte und bioattribuierte Anteile – etwa über Massenbilanz- oder Attributionssysteme – in einem Zertifikat nachweisen möchten. Das Label weist den Anteil fossilen Kohlenstoffs aus, der während der Herstellung oder im Produkt durch erneuerbare Quellen ersetzt wurde. Ein Anteil von 80 Prozent zeigt beispielsweise, dass dieser Kohlenstoffanteil auf nicht-fossilen Quellen basiert und somit den Grad der Defossilierung abbildet.
„OK renewable“ fungiert als Meta-Label, das auf bestehenden Zertifikaten aufsetzt. Es wird derzeit von neun Zertifizierungsanbietern anerkannt, deren Nachweise unter diesem Dachlabel akzeptiert werden. Dies ermöglicht ein vereinfachtes und effizienteres Verfahren zur Dokumentation erneuerbarer Kohlenstoffquellen.
Das Label kann zudem die Produktkommunikation vereinheitlichen. Werden fossile Rohstoffe durch Biomasse oder Recycling ersetzt, lässt sich bisherige Mehrfachkennzeichnung auf ein einzelnes Label reduzieren. Kommt CO₂ als weitere Quelle hinzu, können zusätzliche Zertifikate entfallen. Unternehmen erhalten damit ein Instrument, um ihre Lieferkette transparenter zu dokumentieren und Anforderungen entlang des Marktes klarer zu erfüllen.






