Die Anlage soll das bestehende Holzheizwerk ersetzen und künftig einen Großteil des Dampfbedarfs des Unternehmens decken. Mit Unterstützung des Bundesprogramms „Energieeffizienz in der Wirtschaft“ (EEW), das 20 Prozent der Kosten fördert, soll die Inbetriebnahme im April 2027 erfolgen.
Die Rubinmühle verarbeitet am Standort Lahr täglich rund 200 Tonnen Hafer, zu 90 Prozent für die Lebensmittelindustrie. Dabei entstehen etwa 30 Prozent der Masse als Haferschalen, die bisher teilweise als Futtermittel genutzt wurden. Mit dem Rückgang des Fleischkonsums und der damit sinkenden Nachfrage nach Futtermitteln suchte das Unternehmen nach neuen Verwertungsmöglichkeiten. Künftig werden die Haferschalen direkt vor Ort in der neuen Anlage genutzt, um CO₂-neutralen Prozessdampf zu erzeugen. Dies reduziert nicht nur Transporte und Emissionen, sondern auch die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen.
Die Planung, der Bau, die Finanzierung und der Betrieb der Biomasseanlage erfolgen durch den Energiedienstleister MVV Enamic im Rahmen eines langfristigen Energieliefervertrags. Über eine Laufzeit von 16 Jahren profitiert die Rubinmühle von stabilen Kosten, hoher Versorgungssicherheit und einem umfassenden Service. Die Anlage wird künftig bis zu fünf Tonnen Dampf pro Stunde erzeugen und durch einen gasbetriebenen Reservekessel ergänzt.
Durch den Betrieb der Biomasseanlage können jährlich rund 4.800 Tonnen CO₂ eingespart werden, da etwa 24 GWh Erdgas pro Jahr ersetzt werden. Zudem verringert sich der Lkw-Verkehr, da die Haferschalen nicht mehr abtransportiert werden müssen, sondern direkt vor Ort verwertet werden.