Polykar baut Recyclingkapazitäten in Nordamerika weiter aus

Mit Kunststoffrecycling ökonomisch und ökologisch sinnvoll wirtschaften – das war für Viele noch vor wenigen Jahren kaum vorstellbar.
Polykar baut Recyclingkapazitäten in Nordamerika weiter aus
Post-commercial Verpackung wird auf einer Erema-Recyclinganlage verarbeitet. Copyright: Polykar

So wie der Recyclingmaschinenhersteller Erema in Österreich wurde auch der 1987 gegründete Verpackungsherstellers Polykar in Kanada durch seinen frühen Einstieg in das Kunststoffrecycling zum Vorreiter in seinem Metier. Die Wege der beiden Unternehmen kreuzten sich 2007 im Kundenzentrum von EREMA North America (ENA) in Ipswich, MA, als sich die Polykar-Gründer Elyse Damdjee und Aziz Karim im Zuge eines Testlaufs persönlich ein Bild von einer Erema-Anlage in Betrieb und vom damit produzierten Regranulat machen wollten. „Bei diesem Besuch konnten wir mit der Performance unserer Recyclinganlagen und mit unserem guten Service überzeugen. Er war der Beginn einer Partnerschaft, die bis heute aufrecht ist“, erzählt ENA-CEO Mike Horrocks. Der gegenwärtige Präsident und CEO von Polykar, Amir Karim, verbrachte die vergangenen zwei Jahrzehnte damit, das einst auf Müllsäcke spezialisierte Familienunternehmen, in ein Innovationszentrum für nachhaltige Verpackungen zu verwandeln. Und das mit Erfolg.

Die Produktpalette umfasst nun Polyethylen-Folie, Müllsäcke und zertifizierte kompostierbare Säcke sowie flexible Verpackungen für Lebensmittel und Industrie. Dabei legt Polykar den Fokus auf Kreislaufwirtschaft und engagiert sich in Partnerschaften mit globalen Polyethylen-Lieferanten und Endverbrauchern, um Verpackungen zu recyceln und wiederzuverwenden und dem Material so ein zweites Produktleben zu ermöglichen.

Mit der Anschaffung der ersten Erema-T-Recyclinganlage, die ein Jahr nach dem Besuch bei ENA in Betrieb genommen wurde, begann Polykar mit dem Recycling von post-industrial und post-commercial PE-Folien. Schon 2011 folgte ein Erema TVE System und 2014 war das Unternehmen einer der weltweit ersten Kunden, der das erst kurz davor auf den Markt gebrachte neue Recyclingsystem Intarema TVEplus mit SW-RTF-Schmelzefilter nutzten. So wurde Polykar zum Betreiber einer der modernsten und effizientesten Recyclinganlagen für flexible Folien in der ganzen Provinz, denn das war die erste Anlagengeneration, die mit der neu entwickelten Counter-Current-Technologie ausgestattet war. Durch den optimierten Materialeinzug vom Schneidverdichter in den tangential angekoppelten Extruder kann dieser mehr Material in kürzerer Zeit aufnehmen. Das Material im Schneidverdichter dreht sich entgegen der Transportrichtung des Extruders, wodurch der Temperaturbereich für die optimale Extruderbeschickung deutlich breiter ist und die Ausstoßleistung deutlich gesteigert werden konnte. Die ideale technologische Unterstützung also für die von Polykar damals geplante Erweiterung seiner Recyclingkapazitäten, die 2017 ihre Fortsetzung fand. Mit einer neuen Intarema TVEplus-Anlage mit Laserfilter ging in Montréal die bereits vierte Recyclinglinie in Betrieb. Zusammen produzieren diese vier Anlagen derzeit mehr als 10,000 Tonnen Regranulat pro Jahr, wobei auch post-industrial und post-commercial Folienabfälle, die Polykar ankauft, verarbeitet werden.

Den bislang letzten Wachstumsschritt setzte Polykar im Dezember 2022 mit der Eröffnung eines neuen, über 4.600 Quadratmeter umfassenden Werkes in Edmonton, AB. Es beherbergt eines der innovativsten Kompetenzzentren Nordamerikas für die Entwicklung und Vermarktung flexibler und kompostierbarer Verpackungen. Teil des modernen Maschinenparks ist wieder eine Intarema 1310 TVEplus Maschine mit Rückspülfilter. Recycelt werden damit stark bedruckte LDPE Produktions- und Industrieabfälle aus der Blasfolienproduktion. Die Jahreskapazität liegt bei 4.000 Tonnen Regranulat. Damit trägt das Unternehmen maßgeblich zu den Bemühungen der Provinz Alberta bei, Kunststoffabfälle nicht auf Deponien zu verfrachten, sondern im Kreislauf zu führen und auf diese Weise auch noch Arbeitsplätze zu schaffen. 50 sind das bereits zu Beginn, auf 70 soll die Anzahl der neuen Jobs innerhalb der nächsten zwei Jahre noch anwachsen.

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