HWWI: Kohle verzeichnet erneut deutlichen Preisanstieg

Im Dezember stieg der HWWI-Rohstoffpreisindex insgesamt leicht an (2,6 %), nachdem er im Vormonat etwas nachgegeben hatte.

Die Teilindizes für Energierohstoffe (+2,8 %) und der Index für Industrierohstoffe (+3,2 %) stiegen, während der Index für Nahrungs- und Genussmittel leicht zurückging.

Der Subindex für Erdgas stieg im Dezember um 11,9 % an und lag um 18,9 % über dem Vorjahreswert im Dezember 2021. Zu beobachten war allerdings eine uneinheitliche Entwicklung: Während der US-Preis für Erdgas sank (-10,8 %) stieg der EU-Preis (+18,6 %) gegenüber dem Vormonat.

Auch der Subindex für Kohle stieg im Dezember um 14,2 % und lag mit einem Plus von 128,3 % deutlich über dem Vorjahresmonat. Ursächlich für den weiterhin hohen Preis bei Kohle dürfte die vermehrte Nachfrage in Zusammenhang mit der durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine ausgelöste Gaskrise sein. Überschwemmungen in Australien haben das Angebot zusätzlich verknappt.

Weiterhin rückläufig war der Subindex für Rohöl. Er sank gegenüber dem Vormonat um weitere 9,5 % und lag damit nur noch 6,9 % über dem Indexwert von Dezember 2021. Als Gründe für den sinkenden Preis werden schwache Konjunkturdaten aus China, erhöhte Bestände in den USA und Preissenkungen aus Saudi-Arabien genannt. Mit Blick auf das Jahr 2023 gehen verschiedene Beobachter allerdings von erneuten Steigerungen aus.

Insgesamt stieg der Teilindex der Energierohstoffe im Dezember um 2,8 % (Eurobasis: -1,0 %) auf 340 Punkte (Eurobasis: 368,4 Punkte).

Die seit einigen Monaten zu beobachtende, im Vergleich zum Jahresbeginn entspanntere Lage der Preise für Industrierohstoffe hielt im Wesentlichen auch im Dezember an. Allerdings entwickelten sich die Subindizes (Agrarische Rohstoffe, NE-Metalle sowie Eisenerz und Stahlschrott) unterschiedlich. Insgesamt lag der Teilindex für die Industrierohstoffe um 15,7 % unter dem Vorjahreswert vom Dezember 2021.

Bei den agrarischen Rohstoffen war ein Absinken (-5,1 %) zu verzeichnen.

Der Preisindex für Nicht-Eisenmetalle stieg im Dezember um 4,8 % an. Der Preisindex für Eisenerz und Stahlschrott stieg um 9 % an, nachdem er im Vormonat um 8,7 % gefallen war. Der Subindex lag um 25,3 % unter dem Wert von Dezember 2021. Ein Grund für steigende Preise könnte die Hoffnung auf ein Wiederanlaufen der chinesischen Wirtschaft sein. China ist der weltweit größte Importeur von Eisenerz.

Insgesamt stieg der Index für Industrierohstoffe im Dezember im Monatsdurchschnitt um 3,2 % (Eurobasis: -0,6 %) auf 122,1 Punkte (Eurobasis: 131,9).

Kommentar schreiben

Please enter your comment!
Please enter your name here

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.