Öko-Institut: Mechanisches Recycling bevorzugen

Aus Berechnungen des Beratungsunternehmens Eunomia über die Mengen für den Rezyklatanteil in Verpackungen zieht das Öko-Institut die Schlussfolgerung, dass mechanisches Recycling klimafreundlicher ist als chemisches. Werkstoffliches Recycling solle deshalb gefördert und rechtlich der Pyrolyse vorgezogen werden.
Bild: IN4climate.NRW

Für die EU-Richtlinie über Verpackungen und Verpackungsabfälle (PPWD) hat das britische Beratungsunternehmen Eunomia die Mengen für den Rezyklatanteil in Verpackungen berechnet, die aus dem chemischen oder dem mechanischen Recycling stammen müssen.

Ein Forschungsteam des Öko-Instituts hat die ökologischen Auswirkungen dieses Szenarios berechnet und die Ergebnisse in der Studie „Climate impact of pyrolysis of waste plastic packaging in comparison with reuse and mechanical recycling“ im Auftrag von Zero Waste Europe (ZWE) und der Rethink Plastic alliance vorgelegt.

Das chemische Recycling von Kunststoffabfällen (in dem Fall Pyrolyse) verursache deutlich mehr Treibhausgase (THG) und Materialverlust als das mechanische, werkstoffliche Recycling. Mehr mechanisches Recycling zusammen mit einem Fünftel weniger Verpackungsaufkommen würde die THG-Emissionen demnach fast halbieren (45 Prozent) gegenüber dem chemischen Recycling mit Schwerpunkt Pyrolyse. Das werkstoffliche Recycling müsse also, wo immer möglich, weiter gefördert und rechtlich der Pyrolyse vorgezogen werden.

Reste aus mechanischem Recycling mit Pyrolyse bearbeiten

Eine Chance liegt aus Sicht des Öko-Instituts in der Kombination: So könnten die Aufbereitungsreste des werkstofflichen Recyclings mit Hilfe der Pyrolyse und anschließender Prozesse in Rezyklat umgewandelt werden. Die Verwendung von Rezyklaten in Kunststoffprodukten vermeide die Produktion von Primärkunststoffen aus Erdöl, was zusätzliche THG-Emissionen vermeide. Die Einsparung der THG könne noch um 61 Prozent gesteigert werden, wenn man ein Drittel des chemischen Recyclings zum werkstofflichen verlagert.

Die THG-Emissionen der Pyrolyse seien, basierend auf den für diese Studie herangezogenen Zahlen und Annahmen, um neunmal höher als die des werkstofflichen Recyclings von Kunststoffabfällen. Ein weiteres Problem des Pyrolyseprozesses sei, dass mehr als die Hälfte des Kunststoffs verlorengehe und durch neuen Primärkunststoff ersetzt werden müsse. Dadurch werde eine zirkuläre Wirtschaftsweise behindert.

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