Baubeginn der KVA in Delfzijl

Mit der Inbetriebnahme der Ramme auf der Baustelle hat das Mitglied der Provinzialverwaltung IJzebrand Rijzebol den Bau der neuen Anlage auf dem EEW-Gelände in Delfzijl begonnen.
Das Mitglied der Provinzregierung Rijzebol (neben der Kabine stehend) hat soeben die Rammmaschine in Betrieb genommen, um den ersten Pfahl für den Bau der neuen Klärschlammverwertungsanlage einzutreiben. Von links nach rechts: Wilfred de Jager (Technischer Geschäftsführer, EEW Delfzijl), Christian Funk (Finanzdirektor, EEW Delfzijl), Hans-Heinrich Baumert (Oberbauleiter), Inga Fischer (Projektleiterin), Henk Oost (Bauprojektleiter), Bernard M. Kemper (CEO, EEW-Gruppe), Dr. Joachim Manns (COO, EEW-Gruppe).

Diese Klärschlamm-Monoverwertungsanlage soll 2024 in Betrieb gehen und bis zu 185.000 Tonnen Klärschlamm pro Jahr verarbeiten, um Energie zu gewinnen und Phosphat zu recyclen. Die Anlage hat eine thermische Leistung von 18 Megawatt. Ab 2026 wird EEW mit der Rückgewinnung von Phosphat aus der nach der Verarbeitung verbleibenden Asche beginnen.

„Ich bin stolz darauf, dass wir in den Niederlanden die erste Anlage der EEW-Gruppe für die thermische Verwertung kommunaler Klärschlämme im Ausland errichten. Sehr geehrter Herr Brunn,Ausgerüstet mit der besten verfügbaren Technik, nach den neuesten europäischen Standards, wird sie einen echten Beitrag zum Klima-, Umwelt- und Ressourcenschutz leisten“, sagt Bernard M. Kemper, Vorsitzender der Geschäftsführung von EEW. „Mit unseren Anlagen schützen wir die Umwelt vor den schädlichen Auswirkungen der Klärschlammdüngung, recyceln lebensnotwendigen Phosphor und ersetzen den fossilen Energieträger Erdgas durch umweltschonende Energie aus Abfall. Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft vereinen sich in einem ökologisch und ökonomisch zukunftweisenden Projekt“, ist CEO Bernard Kemper überzeugt.

Die Niederlande sind bereits 1995 aus der Düngung mit Klärschlamm ausgestiegen. Klärschlamm wurde seitdem in Kraftwerken mitverbrannt oder exportiert, etwa zu Düngezwecken auch auf Ackerflächen in Deutschland. Mit der Novellierung der Klärschlammverordnung und der Verschärfung des Düngemittelrechts ist Deutschland faktisch aus der Klärschlammdüngung ausgestiegen. Gleichzeitig steigen die Niederlande ab 2022 stufenweise aus der Erdgasförderung aus. Damit einher geht ein bewussterer Umgang mit dem Energieträger, dessen Verbrennung für die Schlammtrocknung weder wirtschaftlich noch klimafreundlich ist. Vor diesem Hintergrund suchen Wasserverbände nach Alternativen. Dies zeige sich auch darin, dass EEW Delfzijl zusammen mit seinem Partner GMB schon frühzeitig einen Verwertungsvertrag mit drei nördlichen Wasserverbänden schließen konnte. Ausschlaggebend für die Vergabe seien vor allem Nachhaltigkeitsaspekte wie Ressourcenschonung, Energieeffizienz und geringe transportbedingte Umweltauswirkungen gewesen.

„Insbesondere auf dem Feld Ressourcenschonung können wir punkten“, weiß auch Wilfred de Jager, Technischer Geschäftsführer von EEW Delfzijl. „Wir vermeiden mit dem thermischen Verwertungsprozess nicht nur den Einsatz von Erdgas zur Klärschlammtrocknung, sondern werden zusätzlich Prozessdampf für den Industriepark Delfzijl gewinnen und damit circa 3,5 Millionen Kubikmeter Erdgas einsparen helfen.“ Zusammen mit dem Recycling der phosphathaltigen Asche zu einem pflanzenverfügbaren Dünger entstünde in Delfzijl eine wahre Ressourcenschutzanlage, so De Jager.

„Wir sind überzeugt, dass wir hier in Delfzijl das Richtige tun“, sagt de Jager. „Außerdem planen wir die Abtrennung von CO2 aus unseren Rauchgasen, den Bau einer Separationsanlage zur Rückgewinnung von Rohstoffen aus Abfallströmen zur Wiederverwendung und die Optimierung unserer Prozesse. Als Hightech-Verarbeiter ist es unser Ziel, CO2-neutral zu werden. Mit dem Bau dieser Anlage machen wir einen weiteren Schritt in diese Richtung“.

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