Milliardeninvestition in Schwedens Kunststoffrecycling

Mit einer Kapazität von 200.000 Tonnen Kunststoffverpackungen pro Jahr soll die Recyclinganlage „Site Zero“ im schwedischen Motala zur größten und modernsten Kunststoff- Recyclinganlage der Welt werden.
Bild: Svensk Plaståtervinning

Das schwedische Unternehmen „Swedish PlasticRecycling“ (Svensk Plaståtervinning) investiert weiter in die Aufbereitung von Kunststoffen und erteilt der Sutco RecyclingTechnik GmbH den Auftrag zum Bau der zweiten Anlage „Site Zero“ in Motala. Über einen Zeitraum von etwa zehn Monaten soll Sutco RecyclingTechnik gemeinsam mit dem norwegischen Ingenieurbüro Mepex Consult und dem Kunden Swedish PlasticRecycling das Konzept zu „Site Zero“ entwickeln. Bereits vor vier Jahren entwarf und baute Sutco Motala-I – damals eine der effizientesten und modernsten Aufbereitungsanlagen für Kunststoffe in Europa. Mit der Technologie der nächsten Generation folgt nun „Site Zero“ (Motala-II) und damit aller Voraussicht nach die weltweit modernste Kunststoff-Aufbereitungsanlage.

Die Anlage, die im Jahr 2023 fertiggestellt sein wird, soll dann in der Lage sein, zwölf verschiedene Arten von Kunststoffverpackungen zu sortieren und diese klimaneutral und emissionsfrei zu recyceln. Die Sortierkapazität auf dem 60.000 Quadratmeter großen Gelände reicht von PP, HDPE, LDPE, PET-Schalen, farbigen und transparenten PET-Flaschen, PP-Folie, EPS, PS, PVC, zwei Sorten von Polyolefin-Mischungen, über Metall bis hin zu Nicht-Kunststoffabfällen.

„Mit „Site Zero“ verdoppeln wir unsere derzeitige Jahreskapazität auf 200.000 Tonnen. Damit können wir zukünftig sämtliche Kunststoffverpackungen, die in schwedischen Haushalten an- fallen, annehmen und sicherstellen, dass sie wieder Teil der Kreislaufwirtschaft werden.“, erklärt Mattias Philipsson, CEO von Swedish PlasticRecycling (Svensk Plaståtervinning).
Die nach der Sortierung verbleibenden kleinen Kunststoffteile werden separiert und dem chemischen Recycling zugeführt oder zu neuen Verbundprodukten verarbeitet. Dazu wurde der Sortierprozess um ein neu entwickeltes Prozessdesign erweitert, welches die flexible Erzeugung von Vorprodukten für das chemische Recycling ermöglicht. So kann der Anlagenbetreiber auch zukünftig auf geänderte Marktanforderungen reagieren.

„Ab 2025, in Phase 2, werden wir unseren Kunststoffabfall dann auch waschen und granulieren. Von diesem Zeitpunkt an sind wir in der Lage, den gesamten schwedischen Verpackungsabfall in ein geschlossenes Kreislaufsystem zu überführen“, so Mattias Philipsson.

„Site Zero“ soll völlig klimaneutral sein und keine Emissionen verursachen. Betrieben wird die Anlage mit erneuerbarer Energie und die geringe Menge an Kunststoffen und anderen Abfällen, die nicht recycelt werden können, werden einer Energierückgewinnung ohne Klimaemissionen zugeführt – der so genannten CCS (Carbon Capture Storage). Außerdem ist geplant, das große Flachdach des Gebäudes mit Solarzellen zu bedecken, um Energie zu erzeugen. Motala-I und Motala-II sind ab 2023 mit 60 Nah-Infrarot-Sensoren (NIR) und ca. 5 Kilometern Förder- band ausgestattet, über die sämtliche Verpackungsabfälle aus Schweden verarbeitet werden können.

Auch die schwedische Umweltschutzbehörde beteiligt sich mit mehr als 180 Millionen SEK aus dem Klimainvestitionshilfe-Programm am Ausbau der Anlage.

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