VBS: Knappe Verbrennungskapazitäten im Fokus

Vom 18.-20. Oktober 2019 veranstaltet der Verband der Bayerischen Entsorgungsunternehmen (VBS) seine traditionelle Jahrestagung in Nürnberg.

Im Vorlauf der bayerischen Kommunalwahl diskutieren Experten die zentralen Forderungen des Verbandes zum Ausbau der Kreislaufwirtschaft. Der VBS erwartet in diesem Jahr einen Teilnehmerrekord, was die Bedeutung der Veranstaltung und der diskutierten wirtschaftspolitischen Themen unterstreicht.

Die aktuell herausfordernde Lage bei der energetischen Verwertung von Gewerbeabfällen wird im Rahmen der Tagung ein wichtiges Diskussionsthema sein. Ursächlich hierfür sind stetig anwachsende Mengen: Das anhaltende Wirtschaftswachstum führt zu jährlichen Steigerungsraten beim Gewerbe- und Hausmüll von zwei bis drei Prozent. 72 Prozent der gesamten Kapazitäten bayerischer Müllverbrennungsanlagen (MVA) sind durch die thermische Behandlung von Restmüll gebunden, da dieser zu 98 Prozent verbrannt wird.

Der auf langfristigen Verträgen basierende Import von jährlich über eine Million Tonnen Abfällen aus dem EU-Ausland bewirkt eine zusätzliche Belastung für die MVA. Verschärfend wirkt die neue Düngeverordnung: 2/3 der landwirtschaftlichen Verwertungsflächen stehen hierdurch der Klärschlammverwertung nicht mehr zur Verfügung, was zusätzliche Mengen für die MVA bedeutet. Der anhaltende Trend zu Einwegprodukten und schlecht recycelbaren Konsumartikeln führt zu höheren Restmengen aus der Sortierung. In diesem Kontext spricht sich der VBS-Präsident Otto Heinz für eine umfassende Strategie aus: „Unser Verband hatte bereits im Juni konkrete Lösungsvorschläge zur Entspannung der Engpasslage veröffentlicht. Nun gilt es, diese Maßnahmen möglichst rasch umzusetzen.“

Festredner in diesem Jahr ist Staatsminister Hubert Aiwanger MdL. Des Weiteren werden die beiden Landtagsabgeordneten Petra Högl und Albert Duin sowie der Münchner Bundestagsabgeordnete Dr. Lukas Köhler zu aktuellen Branchenthemen sprechen. Die Politik spielt eine entscheidende Rolle bei der künftigen Entwicklung des Marktes und von tragfähigen Lösungen.

Der VBS rechnet mit einem Teilnehmerrekord von rund 370 Teilnehmern bei der dreitägigen Veranstaltung. Neben den Mitgliedern des VBS werden zahlreiche geladene Gäste aus Politik und Verwaltung an der Tagung teilnehmen. Im Zuge der Klima- und Umweltdiskussion unterstreicht dies einmal mehr, wie relevant eine durchdachte und tragfähige Entsorgungspolitik und ein auf Wachstum und Innovationen orientierter Markt sind.

Referenten im Rahmen der Fachveranstaltungen werden in diesem Jahr sein:

  • Peter Kurth, BDE- und FEAD-Präsident
  • Martin Meier, Leiter Abteilung Kreislaufwirtschaft im Landesamt für Umwelt
  • Prof. Dr.-Ing. Martin Grambow, Leiter Abteilung Wasserwirtschaft und Bodenschutz im StMUV
  • Jürgen Hirlehei, IGAWU mbH

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