Edelmetalle mit uneinheitlicher Entwicklung

Während es laut der Deutschen Industriebank (IKB) bei Gold, Silber und Platin zu einem Angebotsüberschuss komme, könne die Nachfrage nach Palladium nicht ausreichend bedient werden.

Die globale Goldnachfrage habe sich nach einem schwachen ersten Halbjahr 2018 im dritten Quartal 2018 nur um 0,6 % erhöht. Die Schmucknachfrage habe infolge schwacher Preise um 6 % angezogen, während die industrielle Nachfrage nur um 1 % gewachsen sei. Impulse seien hier aus der Elektronikindustrie gekommen, während der Verbrauch von Zahngold erstmals unter 4 Tonnen gefallen sei. Negative Impulse von der investiven Nachfrage gekommen: die Bestände der ETF’s (Exchange Traded Funds) im dritten Quartal um über 100 Tonnen zurückgeführt worden, was auch die Nachfrage nach Barren und Münzen nicht habe kompensieren können. Angebotsseitig sei zwar eine Ausweitung in der Minenproduktion um 2 % erfolgt, das Goldrecycling sei jedoch um 4 % gesunken. Höhere Zinsen in den USA begrenzten trotz geopolitischer Risiken das Anstiegspotenzial. Daher sieht die IKB den Goldpreis weiter bis Ende März 2019 um die Marke von 1.200 US-$/oz. mit einer Bandbreite von 150 US-$.

Im laufenden Jahr werde ein Rückgang der gesamten physischen Silbernachfrage von bis zu 3 % erwartet. Dieser resultiere primär aus der Schmucknachfrage sowie derjenigen nach Barren und Münzen. Entscheidend dürfte sein, ob die investive Nachfrage einen Abbau der Bestände bei den ETF’s auslösen werde. Daher könne sich entgegen den Erwartungen im laufenden Jahr ein Angebotsüberschuss im globalen Silbermarkt ergeben. Angebotsseitig werde nach zwei Jahren mit Rückgang der Minenproduktion eine leichte Belebung (+ 0,25 %) sowie ein sinkendes Silberrecycling erwartet. Der Silberpreis sei im bisherigen Jahresverlauf überproportional von dem durch politische Querschüsse ausgelösten Preisverfall auf den Rohstoffmärkten getroffen worden. Die IKB sieht für Silber bis Ende März 2019 eine Preisbewegung um rund 15,00 US-$/oz. mit einem Band von 2,50 US-$.

Im Jahr 2018 dürfte die physische Platinnachfrage durch einen sinkenden Bedarf der Automobilindustrie infolge geringerer Dieselverkäufe insgesamt um 4 % fallen. Zu-dem dürfte sich die investive Nachfrage halbieren. Trotz eines um 1 % niedrigeren Angebots ergebe sich insgesamt ein Angebotsüberschuss. Der Platinpreis bewege sich bis Ende März 2019 um 850 US-$/oz. in einem Band von +200 US-$. Bei Palladium komme es 2018 erneut zu einem kräftigen Angebotsdefizit. Das höhere Minen- und Recyclingangebot reiche nicht aus, die physische Nachfrage – vor allem aus der Automobilindustrie – zu befriedigen, obwohl die investiven Anleger Bestände abbauten. Daher erwartet die IKB bei Palladium bis Ende des Q1 2019 eine Bewegung um 1.200 US-$/oz. in einem Band von +250 US-$.

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