BDE-Lebensmittelrecycler fordern bessere Rahmenbedingungen

Zum Auftakt der IFAT forderten die im BDE organisierten Lebensmittelrecycler bessere Rahmenbedingungen, um auch weiterhin die Lebensmittel- und Speisereste erfolgreich zu erfassen und zu verwerten.
Hartmut910, pixelio.de

Im Rahmen der IFAT-Expertenrunde betonte BDE-Geschäftsführer Dr. Andreas Bruckschen die enormen Leistungen der Recyclingwirtschaft: „Das Lebensmittel- und Speiseresterecycling stellt in Deutschland einen etablierten Entsorgungs- und Verwertungsweg dar. Durch die Umwandlung von Lebensmittel- und Speiseresten in Biomethan, Strom und Wärme trägt die Branche dazu bei, dass fossile Energieträger vermindert genutzt und CO2-Emissionen eingespart werden.“

Christoph von Jan, Geschäftsführer der Schradenbiogas GmbH & Co. KG und Vorsitzender des Fachbereiches Lebensmittelrecycling im BDE machte dabei deutlich, dass sich die beiden etablierten Verwertungswege – Kompostierung und Vergärung – nicht im Wege stehen sollten; ganz im Gegenteil: „Wenn die Materialströme hinsichtlich ihrer Zusammensetzung optimal erfasst werden, ergänzen sich Kompostierung und Vergärung mit ihren Produkten Humus und Energie optimal. Für eine erfolgreiche Umsetzung gibt es aber derzeit zu viele Hemmnisse.“

Franz-Bernhard Thier, Geschäftsführer der ReFood GmbH & Co. KG, erläuterte in diesem Zusammenhang die Notwendigkeit einer sich weiter differenzierenden Erfassung: „Wir brauchen für eine bessere Verwertung spezifischere Erfassungssysteme. Darüber hinaus ist es entscheidend, dass die Behörden die Umsetzung des heute schon bestehenden rechtlichen Rahmens kontrollieren und so die Voraussetzung schaffen, dass die anfallenden Ressourcen nachhaltig genutzt werden können.“

Die Diskutanten kamen darüber hinaus zu dem Ergebnis, dass im europäischen Ausland weitreichende Potenziale des Lebensmittelrecyclings teilweise besser erkannt werden. So werden in einer Biogasanlage südlich von Oslo Reststoffe aus organischen Abfällen zu flüssigen und festen Gärprodukten regional verwertet und anschließend dazu verwendet, um in energieeffizienten Gewächshäusern Lebensmittel anzubauen und lokal zu vermarkten. Prof. Dr.-Ing. Frank Scholwin vom Institut für Biogas, Kreislaufwirtschaft und Energie in Weimar: „In Skandinavien denkt man deutlich globaler und geht ganzheitlicher an Lösungen heran. Außerdem erkennen die Behörden Synergien besser und setzen anschließend entsprechende Rahmenbedingungen. Daran sollte sich Deutschland ein Beispiel nehmen.“

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