BRV befürchtet Umsatzeinbruch

Der Österreichische Baustoff-Recycling Verband hat seine Jahresstatistik 2015 sowie die Prognose für 2016 veröffentlicht: Alle mineralischen Recycling-Baustoffe werden aufgrund der mit 1.1.2016 in Kraft getretenen Recycling-Baustoffverordnung Umsatzeinbrüche erleiden

Im Jahr 2015 wurden 6,1 Millionen Tonnen Recycling-Baustoffe im Bauwesen eingesetzt und damit gleich viel Deponievolumen sowie Rohstoffentnahmen eingespart, so der Verband. Für 2016 sacke der Wert laut Prognose entscheidend ab – Umsatzeinbrüche von 9,3 Prozent werden erwartet. Die stärksten Einbrüche seien bei aufbereiteten Hochbau-Restmassen zu verzeichnen. „Die neue Recycling-Baustoffverordnung ist sicher restriktiv und neben einer Verdopplung der Prüf­intervalle und einer Vervielfältigung der Prüfparameter ist auch der Verwaltungsaufwand exorbitant gestiegen; die Konkurrenzfähigkeit von Recycling-Baustoffen nimmt damit gegenüber Primärbaustoffen ab“, so Martin Car, Geschäftsführer des Österreichischen Baustoff-Recycling-Verbandes.

2015 konnten 2,5 Millionen Tonnen Beton, 1 Million Tonnen Asphalt und 2,6 Millionen Tonnen mineralischer Bauschutt einer hochwertigen Verwertung zugeführt werden, heißt es vonseiten des Verbands. Durch die intensive Tätigkeit des BRV konnte in 25 Jahren ein Markt für Recycling-Baustoffe aufgebaut werden, der insbesondere im Bereich des Tiefbaus (Straßenbau, Eisenbahnbau) gut funktioniert, heißt es weiter. “Positiv ist zu vermerken, dass Recycling-Baustoffen laut der neuen Verordnung offiziell ein Produktstatus zukommt, sofern der beste Qualitätsstandard erreicht wird. Gerade bei Hochbau-Restmassen ist dies in der Praxis nicht möglich; der nunmehr zusätzliche Aufwand für diese lässt eine wirtschaftliche Vermarktung kaum noch zu“, so Car.

Der BRV hofft auf die angekündigte Novellierung der Recycling-Baustoffverordnung, die eine generelle Reduktion der Kosten und Verwaltungsbelastung bringen soll. Das Ziel muss sein, für alle Recycling-Baustoffe den Nachweis der Umweltqualität innerhalb wirtschaftlich zumutbarer Grenzen zu halten. Der BRV spricht sich eigenen Angaben zufolge gegen eine Zweiklassengesellschaft aus, in der einzelne Sparten – zum Beispiel durch Wegfall der Umweltverträglichkeitsprüfung – bevorzugt werden.

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