E-Schrott-Branche vor neuen Herausforderungen

Die Recyclingbranche für Elektro- und Elektronikschrott bewegt sich in einem schwierigen Umfeld. Das wurde auch beim diesjährigen International Electronics Recycling Congress in Salzburg deutlich. Etwa 500 Branchenvertreter nahmen an der Veranstaltung teil.

Der einheitliche Tenor: Die aktuelle Lage ist alles andere als einfach. Nicht nur, weil nach wie vor beträchtliche Mengen illegal exportiert werden, sondern auch, weil Geräte, die neu auf den Markt kommen und später als E-Schrott anfallen, immer kleiner werden. In vielen Bereichen führe das dazu, dass die Geräte immer weniger Edelmetalle und Metalle enthalten. Hinzu kommt der starke Einbruch der Rohstoffpreise, der auch für einen Rückgang der Metallpreise gesorgt hat.

Die Folgen sind rückläufige Erträge, die sich auf viele Recyclingunternehmen dramatisch auswirken. Insbesondere in Europa und Nordamerika habe es bereits Betriebsschließungen gegeben, berichtete Thierry Van Kerckhoven, Global Sales Manager Umicore. Inzwischen sei vielen Marktteilnehmern klar geworden, dass die E-Schrott-Branche kein „ewig boomendes Eldorado“ sei. Umso wichtiger seien gesetzliche Rahmenbedingungen, die das Recycling fördern, wie etwa das neue Kreislaufwirtschaftspaket der EU-Kommission.

Die zunehmende Miniaturisierung werfe auch die Frage auf, ob traditionelle Aufbereitungsverfahren wie Shreddern oder Post-Shredder-Technologien noch ausreichend sind, um den künftigen Recycling-Herausforderungen wirkungsvoll zu begegnene, sagte Van Kerckhoven.

Darüber hinaus sehen manche Branchenvertreter auch die Notwendigkeit, die traditionelle Rolle der Recycler zu hinterfragen. „Der Wandel hin zu Wertschöpfungsketten der Kreislaufwirtschaft wid sich vollziehen. Recycler müssen sich entscheiden, welche Rolle sie hierbei spielen“, sagte Dr. Markus Laubscher, Program Manager Circular Economy bei Royal Philips. „Der Fokus auf die Aufbereitung von mehr Abfällen wird nicht ausreichen, um die zusätzliche Wertschöpfung zu ermöglichen.“

Das sieht auch Steve Skurnac so. Der Global President von Sims Recycling Solutions erklärte: „Die Rohstoffpreise werden in absehbarer Zeit weiter unter Durck stehen. Recyclingfirmen, die zusätzliche Dienstleistungen anbieten und mit Herstellern zusammenarbeiten, werden innerhalb der gesamten Lieferantenkette wertvolle Dienste erbringen können.“

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