VÖEB warnt vor steigenden Entsorgungskosten

Der dramatische Preisverfall für Sekundärrohstoffe aufgrund der schwächelnden Konjunktur in China und massiv steigende Verwertungskosten stellen die österreichischen Entsorger laut dem Verband Österreichischer Entsorgungsbetriebe (VÖEB) vor große Herausforderungen. Die Entsorgungswirtschaft habe bereits zahlreiche Optimierungsmaßnahmen gesetzt, warne aber vor Kostenerhöhungen im kommenden Jahr.

Die internationalen Rohstoffmärkte leiden unter der schwachen Konjunktur Chinas und der stagnierenden Nachfrage in den wichtigsten westlichen Industrienationen. Dies wirkt sich auch auf die Preise für Sekundärrohstoffe – wie etwa Schrott und Metalle oder Altöl – aus. Durch den massiven Preisverfall sehen die Entsorger in Österreich die Erlöse für die Wirtschaft und Kommunen stark schwinden.
Für Schrott und Altmetalle werde die Situation durch billige Importe von sog. Knüppeln aus China, die in Europa in der Stahlerzeugung eingesetzt werden, dramatisch verschärft, so der VOEB. Daher könnten die Entsorger künftig auch nicht ausschließen, dass die Kunden für die Abnahme von Sekundärrohstoffen in gewissen Bereichen eine Zuzahlung leisten müssten, anstatt eine Vergütung zu erhalten.

Zudem sehen sich die Entsorgungsunternehmen mit massiv steigenden Kosten für die Abfallverwertung konfrontiert, so der VOEB weiter. So liefen beispielsweise die heimischen Verbrennungsanlagen auf Hochtouren, seien jedoch selbst mit steigenden Kosten aus unterschiedlichen Gründen konfrontiert. Gleichzeitig machten sich auch die niedrigen Energieerlöse bemerkbar.

Mangelnde Zwischenlagerkapazitäten und Belastungen, die durch neue Gesetze entstehen, erhöhen laut VÖEB die Kosten für die österreichische Abfallwirtschaft zusätzlich. Die Entsorgungsunternehmen hätten bereits zahlreiche Optimierungsmaßnahmen gestartet, um die jüngsten Entwicklungen halbwegs abfedern zu können. „Neben sinkenden Vergütungen oder gar Zuzahlungen für Altstoffe, wird die österreichische Wirtschaft auch mit höheren Entsorgungskosten im nächsten Jahr rechnen müssen“, erläutert VOEB-Präsident Hans Roth die Auswirkungen der aktuellen Situation.

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