Metallverarbeitende Industrie könnte kräftig Kosten sparen

Die deutschen metallverarbeitenden Betriebe könnten durch ein nachhaltiges Ressourcenmanagement und den Einsatz neuer Technologien in der Produktionstechnik jährlich bis zu 2,3 Milliarden Euro Materialkosten und bis zu 600 Millionen Euro Energiekosten einsparen. Dies ist das Ergebnis einer Studie der TU Berlin.

Die Studie wurde von Wissenschaftlern der TU Berlin unter der Leitung von Soner Emec vom Fachgebiet Montagetechnik und Fabrikbetrieb und des Logistik-Transferzentrums ITCL im Auftrag des Zentrums Ressourceneffizienz des Vereins Deutscher Ingenieure erstellt. Ihre Ergebnisse basieren laut einer Mitteilung der TU Berlin auf einem mehrstufigen Analysemodell, Daten des Statistischen Bundesamtes und der Deutschen Materialeffizienzagentur sowie Einschätzungen von Experten aus dem TU-Institut für Werkzeugmaschinen und Fabrikbetrieb und dem Fraunhofer-Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik.

Das Ziel der Untersuchung sei unter anderem gewesen, eine Methodik zu entwickeln, die es ermögliche, die Potenziale der Material- und Energieeffizienz für ausgewählte Branchen der metallverarbeitenden Industrie abzuschätzen. Die Auswahl der betrachteten Branchen wie zum Beispiel Oberflächenveredelung und Wärmebehandlung sowie Herstellung von Schmiede-, Press-, Zieh- und Stanzteilen basiere auf einer Grobanalyse spezifischer Indikatoren aus der metallverarbeitenden Industrie, die sowohl den aktuellen Ressourcenverbrauch als auch zukünftige Branchenentwicklungen berücksichtige.

In der Feinanalyse wurden zu möglichen Effizienzpotenzialen die Bereiche neue Technologien, effizientere Peripherieanlagen wie Druckluft- und Pumpsysteme und Methoden zur Optimierung/Analyse von Prozessen untersucht und als Grundlage für die Hochrechnung genutzt. Diese ergab laut TU Berlin bei den Materialkosten jährliche Einsparungen bis zu 2,3 Milliarden Euro und bei den Energiekosten bis zu 600 Millionen Euro für die gesamte metallverarbeitende Industrie.

Zur Zuordnung und Systematisierung der relevanten Effizienzpotenziale sei eine prozessorientierte Sicht gewählt worden, die eine entsprechende Schwerpunktsetzung zukünftiger Maßnahmen zur Erhöhung der Ressourceneffizienz erlaube.

Das höchste Einsparpotenzial im Bereich Material mit maximal 1,298 Millionen Euro konnte in der Branche „Herstellung von Schmiede-, Press-, Zieh- und Stanzteilen, gewalzten Ringen und pulvermetallurgischen Erzeugnissen“ nachgewiesen werden. Im Bereich Energie liegen die höchsten Einsparmöglichkeiten mit 146 Millionen Euro in der Branche „Oberflächenveredelung und Wärmebehandlung“.

Zur Steigerung der Ressourceneffizienz in der metallverarbeitenden Industrie haben die Berliner Wissenschaftler drei Schwerpunktthemen identifiziert:

– Die Datenbasis, die einerseits eine Grundlage für belastbare Aussagen und Entscheidungen innerhalb der Unternehmen bildet und andererseits zur Kommunikation und Bewertung nach außen dient, muss verbessert werden.

– Des Weiteren sind Zertifizierungen im Bereich der Ressourceneffizienz differenziert nach verschiedenen Rohstoffarten weiterzuentwickeln.

– Zur gezielten Umsetzung und Bewertung bestehender Effizienzmaßnahmen werden vor allem die Weiterentwicklung und Implementierung integrierter Umwelt- und Ressourcenmanagementsysteme herangezogen.

Mehr zur Studie finden Sie im Internet unter:
http://www.vdi-zre.de/metallstudie

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