Neue Untersuchung der Adventskalender bestätigt erste Testergebnisse

Der Wirbel um die "verunreinigten" Adventskalender geht weiter. Das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt Münsterland-Emscher-Lippe (CVUA MEL) hat - wie vor kurzem die Stiftung Warentest- bei Schokoladen aus Adventskalendern Mineralölverunreinigungen festgestellt. Landesumweltminister Johannes Remmel nimmt das zum Anlass, erneut eine Mineralölverordnung zu fordern.

„Das Ergebnis macht deutlich, dass es hier nicht nur um Adventskalender allein geht. Offenbar müssen wir davon ausgehen, dass die Belastung von den mineralölhaltigen Druckfarben auf der Verpackung oder durch die Verwendung von recyceltem Altpapier ohne geeignete Sperrschichten wie zum Beispiel einem Zwischenbeutel ausgeht“, sagt der nordrhein-westfälische Umweltminister Remmel. „Ich kann daher die zuständige Bundesministerin Ilse Aigner nur erneut dazu auffordern, die entsprechende Verordnung zum Schutz der Verbraucherinnen und Verbraucher endlich in Kraft zu setzen.“

Wie das Ministerium mitteilt, untersucht das CVUA MEL seit Ende 2011 landesweit Mineralöle in Lebensmitteln und Lebensmittelverpackungen. Aktuell seien im Rahmen der Routineüberwachung elf Adventskalenderproben auf Mineralölverunreinigungen untersucht worden. „Die nunmehr vorliegenden amtlichen Ergebnisse bestätigen die Untersuchungsergebnisse der Stiftung Warentest“, heißt es in dem Schreiben. „So waren in Schokoladen von sechs Adventskalendern keine aromatischen Kohlenwasserstoffe nachweisbar. In fünf Proben wurden diese aromatischen Substanzen mit Gehalten zwischen 1,0 und 5,2 mg/kg festgestellt. Darunter lagen drei Proben mit Gehalten zwischen 1,0 und 1,2 mg/kg im Bereich der vom CVUA MEL angegebenen Nachweisgrenze, in zwei Proben wurden Gehalte von 3,1 und 5,2 mg/kg nachgewiesen.“ Bei der höchstbelasteten Probe habe das CVUA MEL die Verwendung von mineralölhaltigen Druckfarben als Haupt-Ursache der Belastung ausgemacht.

Nach Angaben des Landesumweltministerium hatte wiederum das Bundesumweltministerium bereits im Mai 2011 den Entwurf einer nationalen Mineralölverordnung den Ländern zur Stellungnahme übersandt. Bis auf eine Anhörung im Juli 2011 zu dem geplanten Verordnungsvorhaben habe das Bundesverbraucherschutzministerium die Verordnung aber bisher nicht weiter vorangetrieben. „Leider gibt es wegen der fehlenden Verordnung noch keine rechtsverbindlichen Grenzwerte, die herangezogen werden können, um die Waren vom Markt zu nehmen“, kritisiert Remmel. „Die Verordnung muss so schnell wie möglich von Ministerin Aigner erlassen werden.“

Ende November hatte Stiftung Warentest Adventskalenderschokoladen auf Mineralölverunreinigungen untersucht und die Ergebnisse veröffentlicht. Mineralöle – vor allem deren aromatischen Bestandteile – stehen in Verdacht krebserregend zu sein. Meistens werden sie durch mineralölhaltige Druckfarben oder die Verwendung von Recyclingpapier in Lebensmittel eingetragen.

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