Staatsschuldenkrise beeinflusst Umsatz bei Scholz

Das erste Geschäftshalbjahr 2012 war bei der Scholz Gruppe durch gesamtwirtschaftlichen Abschwung seit April gekennzeichnet. Somit vermeldet Scholz im aktuellen Geschäftsbericht einen Halbjahresumsatz von rund 2,59 Milliarden Euro, welcher um 10 Prozent unter dem Vorjahresniveau liege. Auch beim weiteren Ausblick bleibt der Schrottrecycler zurückhaltend.

„Die Scholz Gruppe kann trotz der spürbaren konjunkturellen Abkühlung seit April des Jahres für das erste Halbjahr 2012 ein noch zufriedenstellendes Halbjahresergebnis präsentieren“, ist im Halbjahresbericht zu lesen. Aufgrund des frühzyklischen Charakters der Stahlbranche habe sich die gesamtwirtschaftliche Eintrübung unmittelbar auch auf die Geschäftstätigkeit der Gruppe ausgewirkt.

Folglich sei die Ausbringungsmenge von circa5,4 Millionen Tonnen um rund 5 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Dieser Effekt sei durch ein fallendes Rohstoffpreisniveau flankiert worden, weshalb der Halbjahresumsatz um 10 Prozent unter dem Vorjahresniveau liege. Dieser Effekt habe nur teilweise durch eine reduzierte Kostenbasis aufgefangen werden können, weshalb das EBITDA mit 110,4 Millionen Euro um 30 Prozent unter dem Vorjahresniveau liege, wenngleich der gute Vorjahreswert für das erste Halbjahr 2011 von 157,5 Millionen Euro durch Sonderfaktoren (überdurchschnittliche Nachfrage in Verbindung mit Preissteigerungen) positiv beeinflusst gewesen sei. Dies wirkte sich laut Scholz entsprechend auch auf das Ergebnis vor Steuern aus, das im ersten Halbjahr 2012 rund 23,2 Millionen Euro (Vorjahr 52,3 Millionen Euro) erreichte.

Scholz erwartet für das Gesamtjahr einen nur gemäßigten Verlauf

„Saisontypisch ist das zweite Quartal normalerweise ein überdurchschnittlich gutes Quartal. Diese Saisonalität wurde 2012 allerdings durch die Verschärfung der Staatsschuldenkrise überlagert, sodass wir in allen wesentlichen Kennzahlen Rückgänge hinnehmen mussten, auf die wir uns allerdings schnell angepasst haben, um ein immer noch zufriedenstellendes Ergebnis erzielen zu können“, so Oliver Scholz, Vorstand der Scholz AG. Der weitere Ausblick für 2012 bleibe durch die Staatsschuldenkrise und die damit einhergehende erhöhte Unsicherheit geprägt.

Folglich geht die Gruppe für das verbleibende Geschäftsjahr 2012 weiterhin von eher unterdurchschnittlichen Ausbringungsmengen aus, weshalb für das Gesamtjahr unverändert von einem gemäßigten Verlauf und einem Ergebnis unter dem guten Vorjahresniveau ausgegangen werde. „Für das kommende Geschäftsjahr 2013 sowie im Hinblick auf die mittelfristigen Branchenaussichten sind wir allerdings unverändert optimistisch gestimmt“, sagt Oliver Scholz. Dies insbesondere vor dem Hintergrund, dass die Gruppe von einer sukzessiven Lösungsfindung bei der Staatsschuldenthematik ausgeht, was die Finanzmärkte beruhigen und die Realwirtschaft positiv beeinflussen sollte.

Diese Entwicklungen hat die Scholz Gruppe eigenen Aussagen zufolge in den letzten Wochen im Rahmen des jährlichen Ratingprozesses auch mit der Ratingagentur Euler Hermes diskutiert. Demnach bewertet Euler Hermes Rating die Bonität und Zukunftsfähigkeit der Scholz AG unverändert mit „BB“. Für die kommenden zwölf Monate erwarte Euler Hermes eine stabile Entwicklung des Ratingurteils.

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