Projektstart für mobiles Flugzeug-Recycling

Das Flugzeugrecycling-Projekt „More-Aero“ ist gestartet. Ziel des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projektes ist die Entwicklung einer mobilen Recycling-Einheit, die weltweit ausgemusterte Flugzeuge zerlegen und dem Recyclingprozess zuführen kann.

Mit dem starken Wachstum und der zunehmenden Erneuerung der Flugzeugflotten weltweit wird ein bisher kaum beachtetes Thema für die Luftfahrtindustrie immer wichtiger: Flugzeugrecycling. Ein norddeutscher Verbund von Partnern nimmt sich dieses Themas nun an. Im Projekt „More-Aero“ haben sich die Keske Entsorgung GmbH, das Institut für Aufbereitung, Deponietechnik und Geomechanik (IFAD) der TU Clausthal, die Allcox International GmbH und die Süderelbe AG zusammengetan,.

Der Projektname „More-Aero“ – Kurzform für „Modularisierung des Flugzeug-Recyclings durch Entwicklung und Erprobung einer mobilen Recyclingeinheit im Aerospace-Sektor“ ist Programm: Ziel des Projektes ist die Entwicklung einer transportablen Einrichtung, mit der die Demontage von Flugzeugen ortsungebunden durchgeführt werden kann. „Damit erproben wir den schrittweisen Einstieg in ein neues Geschäftsfeld Flugzeugrecycling in Norddeutschland“ erklärt Jürgen Glaser, Prokurist der Süderelbe AG, die sich als Netzwerkunternehmen in Niedersachsen und Hamburg eigenen Angaben zufolge für das Thema engagiert und das Projektmanagement übernommen hat. „Wir sehen im Flugzeugrecycling eine strategische Chance für Norddeutschland. Die Region verfügt über eine gut entwickelte Luftfahrtindustrie ebenso wie über die notwendigen logistischen und standortspezifischen Gegebenheiten, um in Zukunft die gesamte Wertschöpfungskette des Flugzeugrecyclings abzubilden.“

Die Mobile Zerlegeeinheit werde unter der Federführung der Keske Entsorgung GmbH aus Braunschweig entwickelt und erprobt, während die logistische Planung von Einsatz und Transport der Einheit sowie der zu verwertenden Flugzeugteile vom Hamburger Logistikspeziailsten Allcox International übernommen werde. Das stoffliche und damit wirtschaftliche Potenzial, das in diesem Ansatz steckt, werde am Institut für Aufbereitung, Deponietechnik und Geomechanik (IFAD) der TU Clausthal erforscht. „Unser Ziel ist es, Erkenntnisse über die verbauten Stoffqualitäten sowie Wege zu deren optimalen Verwertbarkeit zu gewinnen.“ erklärt Prof. Dr. Daniel Goldmann, der mit seinem Team seit Jahren an der Erschließung der Stoffpotenziale im Industrie-Recycling arbeitet.

Langfristiges Ziel des Projektansatzes sei der Aufbau ganzer Wertschöpfungsketten für Flugzeugrecycling in Deutschland. Hierzu untersuche die Süderelbe AG Chancen für Kooperationen mit weiteren Akteuren aus der Luftfahrt- und Recyclingindustrie.

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