Gäth wird auf IFAT mit Umweltpreis ausgezeichnet

Im Rahmen der weltgrößten Fachmesse für Entsorgungstechnologie IFAT Entsorga wird der neu gestiftete Umweltpreis der Manfred Wierichs Umweltstiftung an Professor Stefan Gäth verliehen. Das gib die C.C. Unternehmensgruppe bekannt. Gäth werde ausgezeichnet für seine Forschungen rund um die Thematik „Ressourcenpotenzial von Hausmülldeponien“. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert.

Die Forschungen von Gäth, der an der Universität Gießen lehrt und forscht, seien in den letzten Jahren zu Orientierungspunkten der Branche auf dem Weg in die Zukunft geworden. So weise Gäth in seinen umfangreichen Untersuchungen nach, dass es sich in durchaus absehbarer Zeit lohne, Deponien verschiedenster Art rückzubauen und deren stoffliches als energetisches Wertstoffpotential zu nutzen.

„Wann es sich lohnt, diesen Schritt zu tun, hängt letztlich von den Preisen an den Rohstoff- und Energiemärkten ab.“, betont Gäth, „Unsere Forschungsszenarien sehen verschiedene Startzeitpunkte für die Ökonomische Sinnhaftigkeit dieser Technologie. Bei rasant steigenden Preisen, zum Beispiel für Kupfer, könnten sich erste Projekte schon 2015 lohnen. Spätestens 2030 werden wir aber praktisch überall die Ressource Deponie in Deutschland und darüber hinaus nutzen.“

Die ersten Monodeponien werden bereits rückgebaut. In den Niederlanden gebe es bereits eine nennenswerte Anzahl von Projektentwicklungen in dieser Richtung, so C.C. Gäths Forschungen zeigten bereits jetzt auf, dass es Deponien gibt, in denen spezielle Stoffkonzentrationen höher sind als in den natürlichen geologischen Lagerstätten.

Rohstoffquellen mit sinnvollen „Nebeneffekten“

Ganz besonderen Wert lege Stefan Gäth aber auf die Dualität seines Ansatzes. Denn die Deponien und Altdeponien seien nicht nur vielversprechende Rohstoffquellen, die zu nutzen es sich sicher lohnen werde, es gebe bei ihrer stofflichen wie energetischen Verwertung den „Nebeneffekt“ der ökologisch höchst sinnvollen Lösung des Beseitigen einer Deponie als Altlast. Dies sei auch ökonomisch zielführend, werden doch damit langfristige Nachsorgekosten gespart.

Professor Gäth geht in seinen Forschungsergebnissen davon aus, dass circa 50 bis 60 Prozent der verwertbaren Materialien aus Deponien brennbar sind. Damit prognostiziert er auch für die leistungsfähigen und hochwertigen Müllverbrennungsanlagen in Deutschland eine zukunftsfähige Auslastung.

Zurzeit arbeiten Prof. Dr. Stefan Gäth und sein Team den Angaben zufolge an drei Deponieprojekten: In Wiesbaden fänden Probebohrungen statt, im Landkreis Gießen stehe man kurz vor dem Start der Untersuchungen, ein weitere Deponie in Hechingen bei Tübingen werde auf ihr Potenzial untersucht.

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