bvse: EU-Fördermittel für mehr Recycling einsetzen

Der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Sekundärrohstoffe und Entsorgung (bvse) Eric Rehbock hat die EU-Förderpolitik scharf kritisiert: "Anstatt in Recycling- und Verwertungsanlagen zu investieren und damit gleichzeitig auch Impulse für den Aufbau und die Entwicklung einer mittelständisch strukturierten Sekundärrohstoffbranche zu geben, werden EU-Gelder bevorzugt in zentralistische Großanlagen gelenkt".

Anlass für die Kritik: In einem der 16 Regierungsbezirke Polens sollen – gefördert von der EU – fünf neue Müllverbrennungsanlagen (MVA) entstehen. „Hier werden wertvolle Sekundärrohstoffe verbrannt und damit dem Rohstoffkreislauf entzogen. Das widerspricht dem Gedanken des Recyclings“, so Rehbock.

Der bvse fordert deshalb von der Europäischen Union, diesen Kurs zu korrigieren und ihre Umweltziele dringend auch in der Förderpolitik sichtbar machen. Gerade jetzt, wo über die Fördermittelvergabe für den Zeitraum 2014 bis 2020 beraten und entschieden wird, hätten es die EU-Gesetzgebungsorgane in der Hand, Fördermittel zu kanalisieren und von vorneherein recyclingfreundliche Strukturen zu unterstützen.

„Europaweit hat sich gezeigt, dass eine starke mittelständische Entsorgungswirtschaft mit ihrer Innovationskraft, regionalem Sachverstand und Flexibilität maßgeblich dazu beiträgt, solche Strukturen zu schaffen. Dieser Wirtschaftssektor kann die Kreislaufwirtschaft entscheidend voranbringen, deshalb sollte die EU ihr auch bei der Förderung Priorität einräumen“, mahnt Rehbock abschließend.

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