Aluschmelze in weniger als vier Stunden

Der Mayener Anlagenhersteller Bartz Maschinenbau hat eine neue Aluminiumschmelzanlage entwickelt. Das Konzept beinhaltet laut Unternehmen einen effizienteren Gas-Sauerstoff-Luft-Brenner, verbessertes Abgasmanagement und ein neues Zwei-Flügeltürsystem. Die neue Anlage vereine einen Kipptrommelofen mit automatischer Chargiermaschine, zwei Warmhalteöfen sowie das komplette nachfolgende Flüssigmetall-Handling und eine Filteranlage.

Das Herzstück der Anlage ist laut Unternehmen der 7,5 Meter hohe und 9 Meter breite Kipptrommelofen KTO 20, der die nachfolgenden Warmhalte- und Legierungsöfen mit Aluminiumschmelze versorgt. So könnten ständig zwei verschiedene Legierungen produziert und just in time geliefert werden.

Zudem erlaube der neu entwickelte Gas-Sauerstoff-Luft-Brenner eine den eingesetzten Schrotten angepasste ­Fahrweise für eine gesteigerte Metallausbeute. Die dazugehörige Brennersteuerung ermögliche, Gemischrezepturen für die verschiedenen Betriebsarten zu hinterlegen, teilt Bartz Maschinenbau mit.

Eine Neuheit sei das Abgas­management: So könnten Rauchgase, die bei Aufgabe der Schrotte entstehen, durch Leitbleche am Chargierfahrzeug über die Türabsaugung dem Filter zugeführt werden. Die restlichen Rauchgase würden via Abzugshaube über der Türöffnung aufgenommen.

Einen zusätzlichen Vorteil bietet laut Hersteller das Zwei-Flügel-Türsystem des Ofens. Damit würden nicht nur die Türöffnungszeiten extrem kurz gehalten. Vielmehr ermögliche die Türöffnung den schnellen und sicheren Chargierbetrieb sehr großer Schrottstücke oder den raschen Blick ins Innere des Ofens, um den Ablauf des Schmelzprozesses zu verfolgen. Des Weiteren wurden beide Türhälften auf dem Kipprahmen des Ofens montiert, damit sie jeder möglichen Kippbewegung folgen können und jederzeit die optimale Abdichtung der Ofenöffnung gewährleisten.

Das Türsystem ermögliche ferner den Aluminiumabstich bei geschlossenen Türen, so Bartz. Das reduziere die Oxidation der Schmelze und das Abkühlen des Ofeninnenraums auf ein Minimum. Die typische Dauer eines Schmelz­zyklus liege somit bei weniger als 4 Stunden.

Die Gesamtanlage wird derzeit beim französischen Aluminiumrecyclingbetrieb Affinage de Lorraine in Gorcy errichtet, einem Tochterunternehmen der bayerischen Oetinger-Gruppe.

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