Kein einheitlicher Trend auf Stahlschrottmarkt erkennbar

Auf dem deutschen Stahlschrottmarkt wurde der Schrottbedarf der Werke im März zu weitgehend unveränderten Preisen eingedeckt. Allerdings ergebe sich bei einer genauen Analyse der Marktentwicklung ein differenziertes Bild, erklärt die Wirtschaftsvereinigung Stahl im aktuellen „Bericht zur Lage auf dem Stahlschrottmarkt“. Dabei sei es schwierig, in regionaler Marktsicht wie auch sortenspezifisch einen einheitlichen Trend auszumachen.

Auf den meisten Regionalmärkten blieben die Preise laut Wirtschaftsvereinigung Stahl unverändert; teilweise kam es aber auch – unter anderem beeinflusst durch die Tendenz im benachbarten Ausland – zu leichten Preissteigerungen von etwa 5 bis 15 Euro pro Tonne In einzelnen Sortensegmenten wie zum Beispiel bei Spänen seien zudem leichte Preiskorrekturen (von etwa 5 bis 10 Euro je Tonne) nach unten zu verzeichnen gewesen. Die Schrottnachfrage habe sich im März erneut auf einem hohen Niveau bewegt. Allerdings habe sich auch das Schrottaufkommen in den letzten Wochen und Monaten spürbar erhöht.

Auf den übrigen europäischen Stahlschrottmärkten zeigte sich den Analysen der Wirtschaftsvereinigung Stahl zufolge im März ebenfalls ein uneinheitliches Bild. Während auf einigen Ländermärkten im März Preisrückgänge zu verzeichnen gewesen seien, sei es in anderen Länderregionen im früheren Märzverlauf zu Preissteigerungen in einer Größenordnung von etwa 5 bis 20 Euro je Tonne gekommen. Etwa ab Mitte März habe sich der Schrottmarkt auf Grund der Exportschwäche preislich dann wieder nach unten korrigiert.

Hinsichtlich der weiteren Aussichten ist nach Aussagen der Wirtschaftsvereinigung Stahl im Kreis der Marktbeteiligten erneut große Verunsicherung erkennbar. Der Schrotthandel, der allgemein einen festen Schrottmarkt erwarte, argumentiere mit der guten Auftragslage der Werke und einem zu erwartenden stabil hohen Schrottverbrauch. Aus Sicht der Verbraucherwerke sei besonders hervorzuheben, dass der Markt bei den Langprodukten weiterhin recht schwach sei. So leide der EU-Betonstahlmarkt (vor allem in den Ländern Südeuropas) nach wie vor unter der schwachen Baukonjunktur.

Des Weiteren weist die Wirtschaftsvereinigung Stahl auf den im Frühjahr saisonüblich zunehmenden Schrottzulauf zu den Lägern und das damit einhergehende größere Schrottangebot hin. Nicht unerwähnt bleiben dürfe der Hinweis, dass derzeit die Märkte weltweit vor allem auch durch die krisenhafte Lage in Nordafrika und im Mittleren Osten sowie durch die möglichen Folgewirkungen der Katastrophe in Japan erheblich verunsichert seien. Aus dem sehr komplexen Gesamtbild des Schrottmarktes zuverlässige Rückschlüsse für den zukünftigen Markttrend abzuleiten, sei nur schwer möglich.

Kommentar schreiben

Please enter your comment!
Please enter your name here

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.