Neues Abfallgebührensystem im Saarland nimmt Gestalt an

Die Verbandsversammlung des Entsorgungsverbandes Saar (EVS) hat am 1. Oktober ihre neue Gebührenstruktur ‚festgeklopft’. Wie der Verband mitteilt, haben sich die saarländischen Stadt- und Gemeinderäte überwiegend für das Leerungssystem entschieden. Nur zwei Kommunen wollen ab 2011 das Verwiegesystem einführen.

Wie der Verband Ende vergangener Woche mitteilte, wird im Saarland ab 2011 in fast allen Kommunen, die die Entsorgung des Hausmülls über den EVS organisieren lassen, das Leerungssystem eingeführt. Lediglich die Kommunen Losheim und St. Ingbert haben sich dazu entschieden, dass ihr Müll zukünftig verwogen wird.

Im Leerungssystem gibt es laut EVS eine Basisgebühr, die neben den fixen Infrastrukturkosten für die Abfallentsorgung 10 Mindestleerungen enthält, um zu gewährleisten, dass „echter“ Restmüll weiterhin richtig entsorgt wird. Alle über die Mindestleerungen hinaus gehenden Leerungen fließen in die Leerungsgebühr ein, über die die Bürger somit direkt Einfluss auf die individuelle Gebührenhöhe nehmen können.

Wie der Verband weiter mitteilt, beträgt die Basisgebühr für die 120- Liter-Restmülltonne beim Leerungssystem 117,34 Euro, für die 240-Liter-Tonne 197,24 Euro. Für jede über die 10 Mindestleerungen hinaus gehende Leerung einer 120-Liter-Tonne werden 6,74 Euro, einer 240-Liter-Tonne 13,48 Euro gezahlt.

Da Bioabfälle in der Regel nicht länger als vierzehn Tage in der Tonne verbleiben sollten, sollen Biotonnen mindestens 22 mal im Jahr entleert werden. Für diese 22 Mindestleerungen wird eine Gebühr in Höhe von 35,04 Euro erhoben. Jede weitere Leerung kostet 1,59 Euro.

Wesentliche Eckpunkte des Verwiegesystems für den Restmüll ist die Basisgebühr, in der neben den fixen Infrastrukturkosten 95 Kilogramm (120-Liter-Tonne) beziehungsweise 236 Kilogramm (240-Liter-Tonne) Mindestgewicht enthalten sind. Die Verwiegegebühr ist für alle über das Mindestgewicht hinausgehenden Kilos zu entrichten.

Beim Verwiegesystem beträgt die jährliche Basisgebühr für eine 120-Liter-Tonne 79,37 Euro, für eine 240-Liter-Tonne 135,56 Euro. Jedes über das Mindestgewicht hinausgehende Kilo wird mit jeweils 0,31 Euro veranschlagt.

Beim Verwiegesystem wurde die jährliche Mindestmenge für die Biotonne auf 376 Kilogramm pro 120-Liter-Gefäß festgelegt, für die eine Gebühr in Höhe von 33,84 Euro erhoben wird. Jedes darüber hinaus gehende Kilo Bioabfall kostet 0,09 Euro.

Erfahrungen im ganzen Bundesgebiet und nicht zuletzt in mehreren saarländischen Kommunen haben laut EVS gezeigt, dass solche Anreizsysteme erfolgreich sind.
Einsparungen in einer Bandbreite von 25-40 Prozent sind laut EVS absolut realistisch.

Die zum Start der neuen Gebührensystematik beim EVS zum Einsatz kommenden Gebührenmodelle für das Leerungs- beziehungsweise Verwiegesystem wurden vom Ahlener INFA-Institut berechnet, das bundesweit bereits in zahlreichen Kommunen entsprechend tätig war.

In der Zeit vom 18. bis 29. Oktober lässt der Entsorgungsverband Saar über die Deutsche Post sukzessive an alle betroffenen Haushalte eine ausführliche Informationsbroschüre zum neuen Gebührensystem verteilen. Auch unter www.evs.de stehen in Kürze umfassende Informationen bereit.

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