Papierindustrie: Vorkrisenniveau annähernd erreicht

Die deutsche Papierindustrie hat sich spürbar erholt. Im ersten Halbjahr 2010 erreichten Produktion und Absatz beinahe das Vorkrisenniveau von 2008. Dennoch ist laut VDP-Präsident der Aufschwung gefährdet.

Wie der Verband Deutscher Papierfabriken (VPD) zu seiner Halbjahresbilanz bekannt gab, lagen Produktion und Absatz im 1. Halbjahr 2010 mit einem Zuwachs von über 14 Prozent erheblich höher als im entsprechenden Zeitraum des Vorjahres. Sorge bereite weiterhin die Ertragskraft der Unternehmen, erklärte der VPD-Präsident, Wolfgang Palm, zur Halbjahresbilanz der Branche. Dabei wirken sich laut Palm insbesondere die extrem hohen Rohstoffpreise negativ auf die Betriebsergebnisse aus. Auch die Pläne der Bundesregierung zur drastischen Erhöhung der Energie- und Stromsteuern könnten den begonnenen Wiederaufschwung gefährden.

Motor der Entwicklung im 1. Halbjahr 2010 war laut VDP erneut der Auslandsabsatz, der mit 21 Prozent deutlich stärker anstieg als der Inlandsabsatz, der um 9 Prozent zulegte. Die Nachfrage aus Westeuropa sei um 16 Prozent gestiegen, aus Osteuropa um 21 Prozent. Sehr dynamisch entwickelten sich die Lieferungen in das nicht-europäische Ausland mit einem Anstieg von 55 Prozent. Hier zeige sich deutlich die positive Entwicklung der Weltwirtschaft, aber auch der schwache Euro-Kurs stütze die deutschen Exporte.

Weiterhin unterschiedlich entwickeln sich nach VDP-Angaben die einzelnen Märkte der Papierindustrie. Die graphischen Papiere konnten trotz deutlichen Zuwachses das Niveau von 2008 noch nicht wieder erreichen. Der Verpackungsbereich liege bereits über diesem Niveau. Generell habe sich die Perspektiven der Papierindustrie für den weiteren Jahresverlauf 2010 insgesamt verbessert. Allerdings bleibe die Ertragsschwäche wegen der belastenden Kostensituation bestehen.

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