Kurth: „Gebührenunterschiede in NRW sind inakzeptabel“

In Nordrhein-Westfalen gibt es zwischen den Kommunen große Unterschiede für Entsorgungsdienstleistungen. Das geht aus dem aktuellen Abfall- und Abwassergebührenvergleich des Bunds der Steuerzahler NRW (BdST NRW) hervor. „Gebührenunterschiede von mehr als 400 Prozent für einzelne Dienstleistungen in einem einzigen Bundesland sind inakzeptabel“, kommentiert BDE-Präsident Peter Kurth.

Kurth: „Es gibt keine rationale Erklärung dafür, dass beispielsweise die monatliche Leerung einer 240-Liter-Restmülltonne in Paderborn 137 Euro und in Nordkirchen 606 Euro kostet.“ Große Sorgen bereitet dem BDE eigenen Worten zufolge der zum Teil dramatische Anstieg der Abwassergebühren in NRW. Unrühmlicher Spitzenreiter ist hier nach Angaben des Steuerzahlerbundes die Gemeinde Selfkant. Dort stieg die Gebühr gegenüber dem Vorjahr um 46,5 Prozent. „Diese negativen Entwicklungen sind nur dann wirksam zu stoppen, wenn auch im Bereich der Wasserwirtschaft endlich mehr Wettbewerb zugelassen wird“, sagt der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft.

Der BDE sieht im alljährlich veröffentlichten Vergleich der Abfall- und Abwassergebühren durch den Bund der Steuerzahler in Nordrhein-Westfalen einen wichtigen Beitrag zu mehr Gebührentransparenz und Gebührengerechtigkeit für die Bürgerinnen und Bürger im einwohnerstärksten Bundesland Deutschlands. Kurth: „Die Jahr für Jahr akribisch durchgeführte Gebührenrecherche hat für viele Menschen bereits zu finanziellen Entlastungen geführt. Vor allem deshalb, weil den Kommunen stets Möglichkeiten aufgezeigt wurden und werden, wie die Gebührenschraube zugunsten der Menschen gelockert werden kann.“ Es sei sinnvoll, kontinuierlich den Abfuhrrhythmus und die Behältergrößen an den sich wandelnden Bedarf anzupassen.

Das wichtigste Instrument für die Verhinderung von Gebührensteigerungen ist aus Sicht des BDE die konsequente Ausschreibung von Entsorgungsdienstleistungen. „Ausschreibungen bedeuten Wettbewerb. Und Wettbewerb drückt in aller Regel kräftig auf die Kosten. Das ist ganz im Sinne der Gebührenzahler“, so Kurth. Dort wo auf Wettbewerb verzichtet werde und ohne Ausschreibung kommunale Eigenbetriebe zum Zuge kämen, bestehe immer die Gefahr, dass über die Müllgebühr unrentable Projekte wie Schwimmbäder oder Parkhäuser quersubventioniert würden. Diese Kosten hätten jedoch nichts in der Müllgebühr zu suchen.

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