Ausbau der Kupferhütte in Lünen stößt bei Umweltschützern weiter auf Bedenken

Der geplante Ausbau der Sekundärkupferhütte von Aurubis in Lünen ging mit einer dreitägigen Anhörung durch die Bezirksregierung Arnsberg Mitte März in die nächste Runde. Der Konzern will mit dem Projekt KRS-Plus bis 2011 rund 62,5 Millionen Euro investieren, einen Großteil davon in den Umweltschutz.

Trotzdem haben die Bürger vor Ort Bedenken gegen den weiteren Ausbau der Anlage. Neben Geruchs- und Lärmbelästigungen fürchten sie vor allem eine Boden- und Grundwasserverunreinigung. Besonders gespannt war man deshalb bei der Anhörung auf das Bodengutachten des Hygieneinstituts des Ruhrgebietes, welches im Auftrag des Kreises Unna erstellt wurde.

Laut einem Onlinebericht der „Ruhr Nachrichten“ gehen die Gutachter von keiner Gesundheitsgefährdung aus. Weil in Bodenuntersuchungen aus dem Jahre 1990 keine auffälligen Dioxin-/Furanwerte gefunden wurden, hatte der Kreis Unna laut dem Bericht aus Kostengründen allerdings darauf verzichtet, auch diese Parameter untersuchen zu lassen.

Ein Vertreter des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) erklärte auf der Anhörung laut dem Onlinebericht hierzu, dass man aufgrund der bisherigen Erfahrungen davon ausgehe, dass die vor 20 Jahre gemessenen Werte noch gültig seien. Er wollte aber nicht ausschließen, dass sich die Werte inzwischen erhöht haben.

Am Standort Lünen hat Aurubis, die frühere Norddeutsche Affinerie AG, seit der Übernahme der Hüttenwerke Kayser AG im Jahre 2000 rund 78 Millionen Euro in die Verbesserung der Technologie investiert. Rund 70 Prozent entfielen dabei auf Umweltschutzmaßnahmen, berichtet der Konzern. In einem mit den Behörden abgestimmten Emissionsminderungsprogramm wurde vor allem in die Abgasreinigung, die Befestigung von Lagerflächen und den Bau einer Lagerhalle für zerkleinerte Elektronikschrotte investiert.

Mit der jetzt anstehenden Erweiterungsinvestition von rund 62,5 Millionen Euro will Aurubis eine zweite Ofenanlage bauen und damit die Schmelze auf einen kontinuierlichen Chargenbetrieb umstellen, der rund um die Uhr läuft. Davon sollen rund 17 Millionen Euro in weitere Umweltschutzmaßnahmen investiert werden.

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