Chancen im Biomüll: Studie untersucht Potenziale

100 Kilo Bio- und Grünabfälle pro Einwohner werden in Deutschland derzeit getrennt erfasst. Wie diese Abfälle am besten verwertet werden, wie die Getrennterfassung noch effizienter gestaltet werden kann und was das für die Kommunen bedeuten kann, hat das Umweltbundesamt (UBA) in seiner neuesten Veröffentlichung untersucht.

Unter dem Titel „Ökologisch sinnvolle Verwertung von Bioabfällen – Anregungen für kommunale Entscheidungsträger “ hat das UBA zunächst das Aufkommen, Qualität und Erfassung organsicher Abfälle aufgeschlüsselt. Immer noch nutzen mehr als die Hälfte der Bundesbürger keine Biotonne. „Dies bedeutet, dass ein erheblicher Anteil an Bioabfällen nach wie vor über die Restabfallbehandlung beseitigt und damit nicht oder nur unzureichend genutzt wird“, heißt es in der Studie. 4,6 Millionen Tonnen Bio- und Grünabfälle gingen so jährlich verloren.

Ausführlich beschäftigen sich die Autoren der Studie mit den Verwertungswegen der erfassten Stoffströme und zeigen anhand zahlreicher Praxisbeispiele, für welche Abfallarten welche Verwertung am besten geeignet ist.

Die Energiebilanz von Kompostierung und Vergärung zeigt: bei der reinen Kompostierung muss dem Verwertungsprozess Energie zugeführt werden, während bei der Vergärung mit anschließender Kompostierung des Gärrests Energie gewonnen wird.

Die Mehrkosten für eine Nachrüstung einer Kompostierungsanlage um eine Vergärungsstufe liegen im Schnitt bei null bis 30 Euro pro Tonne Bioabfall, fassen die Autoren die ökonomischen Aspekte zusammen – Kosten, die sich aber lohnen.

Das Gesetz zum Vorrang erneuerbarer Energien (EEG) stellt ein monetäres Fördersystem sicher, und treibt damit den Ausbau innovativer Energienutzungskonzepte wie die energetische Nutzung von Bio- und Grünabfällen voran, betonen die Wissenschaftler, und stellen im Abschluss eine Handlungshilfe für kommunale Entscheidungsträger bereit.

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