EZB: Konjunktur wird sich 2010 langsam erholen

In den 16 Euro-Ländern geht es mit der Wirtschaft schneller aufwärts als erwartet. Das schreibt die Europäische Zentralbank (EZB) in ihrem am Donnerstag veröffentlichten Monatsbericht. Nach dem Absturz in diesem Jahr werde sich die Konjunktur bald stabilisieren und sich 2010 allmählich erholen. Die milliardenschweren staatlichen Konjunkturprogramme könnten stärker wirken als gedacht, die Exporte erholten sich und das Vertrauen an den Märkten könnte schneller wiederkehren.

Die Notenbank erwartet nach ihrer jüngsten Prognose für 2010 ein kleines Wachstum von durchschnittlich 0,2 Prozent. Im laufenden Jahr werde die Wirtschaft voraussichtlich um etwa minus 4,1 Prozent einbrechen. Trotz des Optimismus warnen die Währungshüter vor Risiken wie steigende Arbeitslosigkeit, höhere Ölpreise und Protektionismus. Insgesamt rechnen die Währungshüter mit einer «recht uneinheitlichen Erholung» im Euro-Raum.

Das Zinsniveau betrachtet die EZB wegen der sehr gedämpften Preisentwicklung als angemessen. Vor einer Woche hatte die Notenbank den Leitzins unverändert auf dem historisch niedrigen Niveau von 1,0 Prozent gelassen und erneut mit billigem Geld die Kreditvergabe angekurbelt. Seit Mai verharrt der Leitzins auf diesem Rekordtief.
Hinweise auf eine baldige Zinserhöhung gab die Notenbank nicht.

Derzeit sehen die Währungshüter keine Anzeichen für einen Inflationsschub über ihre Zielmarke von knapp unter zwei Prozent. In diesem Jahr wird die jährliche Teuerungsrate laut EZB-Prognose bei einem Mittelwert von 0,4 Prozent liegen und im kommenden Jahr auf 1,2 Prozent steigen.

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