ZEW sieht keinen Beleg für Kreditklemme in Deutschland

Für eine Kreditklemme in Deutschland gibt es keinen Beleg. Zu diesem Ergebnis kommt eine empirische Analyse des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim. Wie das Zentrum am Mittwoch mitteilte, ist danach das Kreditvolumen seit Anfang 2008 sogar gestiegen - zwar schwach aber kontinuierlich.

Ebenfalls im positiven Bereich bewegte sich in den vergangenen anderthalb Jahren die Wachstumsrate für das ausstehende Kreditvolumen in Deutschland. Im Mai 2009 lag sie bei rund 2,8 Prozent.

Laut ZEW zeigt die Analyse aber auch eine sehr unterschiedliche Kreditvergabe der einzelnen Bankengruppen. So verzeichnen private Regionalbanken und die Banken mit Sonderaufgaben zweistellige Zuwachsraten, während die Kreditvergabe der Großbanken im Vergleich zum Vorjahresmonat negativ war.

„Der in der wirtschaftspolitischen Diskussion der vergangenen Wochen immer wieder zu hörende Vorwurf an die Banken, dass sie zu wenig Kredite an die Privatwirtschaft vergäben und damit die Rezession verschärften, wird durch die verfügbaren Fakten derzeit nicht gestützt“, teilte Michael Schröder vom ZEW mit. Der Leiter des Forschungsbereichs Finanzmärkte und Internationales Finanzmanagement verwies allerdings auch darauf, dass eine Kreditklemme empirisch schwer feststellbar sei.

Um entsprechende Rückschlüsse ziehen zu können, müsse eine Kreditangebotsfunktion geschätzt werden. Die Untersuchung des ZEW solle vor allen Dingen ein Bild der aktuellen Situation auf dem deutschen und europäischen Kreditmarkt vermitteln. Zudem solle geprüft werden, ob es Indizien für eine Kreditklemme gibt. (dpa)

Quelle: www.re

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