Bonn verliert Rennen um Hauptsitz der IRENA an Abu Dhabi

Bonn hat bei der Bewerbung um den Sitz der Internationalen Agentur für Erneuerbare Energien (IRENA) den Kürzeren gezogen. Die Entscheidung fiel auf Abu Dhabi in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Bundesumweltminister Sigmar Gabriel ist trotzdem zufrieden, schließlich sei ein "fairer und sachgerechter Kompromiss" gefunden worden, bei dem Deutschland nicht komplett leer ausgeht. Die FDP kommentierte die Entscheidung kurz und knapp: "Die Bundesregierung hat es vermasselt".

Auf der Konferenz der neuen Agentur für erneuerbare Energien in Ägypten einigte man sich schließlich auf eine Dreierlösung in der Hauptquartierfragen: Abu Dhabi wird Sitz der IRENA, Bonn wird Sitz des Innovations- und Technologiezentrums und Wien erhält ein Verbindungsbüro für Kontakte zur UN im Bereich Energie und zu anderen internationalen Institutionen.

Gabriel, der sich für Bonn als Hauptquartiersitz einsetzte, betont: „Die IRENA ist schon heute ein unglaublicher Erfolg für Deutschland. In den letzten 60 Jahren gab es keine derart erfolgreiche Initiative Deutschlands, denn in nur fünf Monaten sind mehr als 130 Staaten weltweit beigetreten.“ Durch den Kompromiss sei eine Kampfabstimmung verhindert worden.

Vier Millionen Euro wird der Staat nach Angaben des Bundesumweltministeriums in Bonn für den Aufbau des Innovations- und Technologiezentrums bereitstellen. Dazu kommen jährlich zwischen zwei und drei Millionen Euro.

Michael Kauch, umweltpolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, kritisierte, dass die Bundesregierung nicht bereits bei der Ratifizierung des IRENA-Vertrags Bonn als Hauptsitz schriftlich festgehalten habe. Die Bundesregierung habe „es vermasselt“. Deutschland habe die Initiative zur IRENA-Gründung ergriffen, bezahle einen Großteil der Mitgliedsbeiträge und bekomme aber nun weder Sitz noch Generalsekretär, resümierte der Umweltpolitiker.

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