Interseroh verbucht im ersten Quartal
einen Verlust von nahezu 10 Millionen Euro

Die Geschäfte des Kölner Rohstoffkonzerns Interseroh SE sind im ersten Quartal des laufenden Jahres aufgrund der schlechten konjunkturellen Rahmenbedingungen sowie drastischer Produktionskürzungen in der Stahlindustrie deutlich zurückgegangen.

Wie das Unternehmen heute berichtet, verbuchte es im ersten Quartal 2009 einen Verlust von 9,81 Millionen Euro (EBT). Zum Vergleich: Im ersten Quartal 2008 erzielte das Unternehmen noch einen Gewinn von 17,3 Millionen Euro. Ursächlich für den Verlust in diesem Jahr waren im Wesentlichen die niedrigen Absatzmengen in den Stahlschrottmärkten im ersten Quartal 2009. Dagegen hat sich die Situation in den Märkten für Nichteisenmetalle, insbesondere Kupfer, seit Jahresanfang entspannt.

Auch das operative Geschäft des Segments Dienstleistung sowie der Bereich Rohstoffhandel entwickelten sich in den ersten drei Monaten leicht besser als erwartet. Der konsolidierte Konzernumsatz der Gruppe belief sich im ersten Quartal 2009 auf 258,7 Millionen Euro (Vorjahresvergleichszeitraum: 527,0 Millionen Euro). Der Umsatz im Segment Stahl- und Metallrecycling betrug 158,7 Millionen Euro (405,1 Millionen Euro). Der Bereich Dienstleistung erwirtschaftete 70,47 Millionen Euro (69,4 Millionen Euro), das Segment Rohstoffhandel 33,57 Millionen Euro (61,0 Millionen Euro).

Die niedrigen Absatzmengen an den Stahlschrottmärkten ließen das Working Capital im ersten Quartal im Vergleich zum Stichtag 31. Dezember 2008 leicht sinken. Nettoverschuldung und Bilanzsumme sind aufgrund der verringerten Inanspruchnahme der kurzfristigen Darlehensfazilitäten gesunken.

Wie Interseroh berichtet, ist es dem Unternehmen gelungen, im Markt des Verkaufsverpackungsrecyclings neue Kunden hinzuzugewinnen. Im Ranking der dualen Systeme verbesserte Interseroh ihre Position im ersten Quartal von Platz 3 auf Platz 2. Allerdings standen die Margen im Segment Dienstleistung weiterhin unter Druck.

Interseroh rechnet im laufenden Geschäftsjahr mit einem weiterhin anspruchsvollen Marktumfeld für die Recyclingbranche. Aufgrund der schwachen Nachfrage nach Stahlschrotten beabsichtigt der Vorstand, Synergien zwischen den einzelnen Standorten im Segment Stahl- und Metallrecycling zu nutzen. Zu diesem Zweck hat Interseroh in Deutschland im Segment Stahl- und Metallrecycling eine neue Organisationsstruktur mit drei Regionalverantwortlichen etabliert. Diese sollen die überregionalen Kontakte zu Kunden und Abnehmern koordinieren und die internen Prozesse optimieren. Im Bereich Dienstleistung setzt Interseroh weiter auf ihr Image als Qualitätsführer sowie flexible, auf die Kunden zugeschnittene Dienstleistungskonzepte.

Mit Beratungskompetenz und neuen Produkten soll die Wettbewerbsposition der Gruppe im Dienstleistungsbereich weiter gestärkt werden. Im Unternehmenssegment Rohstoffhandel erwartet der Vorstand einen sich heterogen gestaltenden Absatz. Während für bestimmte Papiersorten die Preise im April anstiegen und eine stabile Nachfrage zu verzeichnen war, blieb die Nachfrage bei anderen Sorten verhalten. Diese Entwicklung zeigte sich auch im Kunststoffmarkt. Hier stieg die Nachfrage asiatischer Abnehmer nach hochwertigen Kunststoffen. Entsprechend zogen die Preise wieder an.

Zum Hintergrund: Die Interseroh-Gruppe und die Alba-Unternehmensgruppe haben Anfang Januar des laufenden Geschäftsjahres einen Kooperationsvertrag vereinbart. Unter Beachtung des Fremdvergleichsgrundsatzes soll die Position gegenüber Wettbewerbern durch Bündelung der Stärken beider Unternehmensgruppen deutlich ausgebaut werden. Die Kooperation ermöglicht eine Abdeckung der gesamten Wertschöpfungskette des als Urban Mining definierten Prozesses aus Erfassung, Wiedergewinnung, Veredelung und Vermarktung von Rohstoffen. Ziel ist es, die Interseroh-Gruppe unter dem virtuellen Dach der Alba Group zu dem führenden Rohstoffanbieter und Umweltdienstleister in Europa auszubauen.

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