KFZ-Ersatzteilmarkt im Wandel

Der Anteil der Zulieferer und unabhängiger Ersatzteilhersteller (Nicht-OEM) am deutschen Sekundärmarkt für Kfz-Ersatzteile wie Karosserie, Licht und Glas wird erheblich steigen – nicht nur bei freien, sondern auch bei Vertragswerkstätten.

Dies ist das Ergebnis einer Studie über die Eu-weite Liberalisierung des KFZ-Ersatzteilmarktes von der Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft in München.

Die EU-Liberalisierungsbeschlüsse sollen kurzfristig für alle Mitgliedsstaaten verbindlich werden. Dadurch sollen zwar die Preise sinken, doch die Nachfrage wird den Preisverfall überkompensieren.

Von dieser Entwicklung soll hauptsächlich die „Nicht-OEM“ profitieren. Ihr erwarteter Volumenzuwachs soll sich in Deutschland bei 45,6 Prozent bewegen, ab Gesetzesänderung. Und: Sie sollen vor allem im Niedrigpreissegment zulegen, während die Originalhersteller durch Kundenbindungsmaßnahmen in der Luxusklasse und bei Firmenflotten Marktanteile halten können.

Insbesondere im Volumenmarkt können Nicht-OEM über bestehende Distributionskanäle Ersatzteile rentabel anbieten – der potenzielle Markt an entsprechenden Karosserieteilen beträgt EU-weit und in Deutschland gleichermaßen 76,5 Prozent.

Im EU-Vergleich wichtigen Automobil- und Zubehörmarkt Deutschland ist die Preisdifferenz zwischen Ersatzteilherstellern gravierend. Allerdings haben bereits heute Nicht-OEM Zugang zu wichtigen Distributionskanälen: Aktuell beziehen freie Werkstätten 90 bis 100 Prozent dieser Ersatzteile, und auch Vertragswerkstätten verwenden diese vermehrt.

Um ihre Position zu schützen, nutzen OEM verstärkt Kundenbindungsmaßnahmen – diese spielen jedoch nur im Hochpreissektor und bei Firmenwagen eine entscheidende Rolle.

Europaweit ist in den nächsten Jahren eine Erhöhung des Marktvolumens für sichtbare Ersatzteile zu erwarten. Dazu tragen Faktoren wie der attraktive Gebrauchtwagenmarkt, die niedrigen Neuzulassungszahlen und das steigende Durchschnittalter vor allem in Deutschland bei.

Die erhöhte Nachfrage soll die zu erwartende Preisreduktion kompensieren und für höhere Ersatzteilumsätze sorgen – die höchsten Zuwächse entfallen dabei auf das Volumensegment.

Ferner sollen sich die Marktanteile zu Gunsten der Nicht-OEM verschieben, weil sie vergleichbare Qualität und wettbewerbsfähige Services zu wesentlich günstigeren Preisen anbieten.

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