ZEW prüft Bau von Vergärungsanlagen

Die im Kreis Düren und Aachen anfallenden Bio- und Grünabfälle könnten schon bald zu Strom vergoren werden. Der Zweckverband West (ZEW) prüft derzeit, ob sich der Bau von Vergärungsanlagen wirtschaftlich lohnt. Eine Entscheidung soll innerhalb der nächsten zwölf Monate erfolgen.

Im Verbandsgebiet des ZEW fallen jedes Jahr mehr als 100 Millionen Tonnen Bio- und Grünabfälle an. Dieses Material wird derzeit in drei Anlagen in Aachen-Brand, Würselen und Alsdorf-Warden zu Kompost verarbeitet. Außerdem werden große Mengen zu einer Kompostanlage in Erfstadt transportiert und verarbeitet. Keine dieser Anlagen nutzt die dabei entstehende Energie. Das wird sich womöglich schon bald ändern. Der ZEW denkt eigenen Angaben zufolge darüber nach, die Bio- und Grünabfälle nicht mehr nur zu kompostieren, sondern zu vergären.

Das Vorhaben stößt bei den Grünen-Politikern des Kreises auf Unterstützung. Diese machen sich seit Februar 2008 für den Bau von Vergärungsanlagen stark und schlagen Alsdorf-Warden, Hürgenwald-Horm und Würselen als Standorte vor, da der ZEW hier bereits Anlagen abfallwirtschaftlich betreibt. Aus den mehr als 100 Millionen Tonnen Abfall könnten dann etwa 10 Millionen Kubikmeter Biogas erzeugt werden.

Bevor der ZEW jedoch eine endgültige Entscheidung trifft, will er eigenen Angaben zufolge die Machbarkeit prüfen. Laut den Grünen-Politikern rechnet sich das Vergärungskonzept, da den zu erwartenden Anlagen- und Betriebskosten von 60 Euro je Tonne Bio- und Grünabfall Einnahmen gegenüber stehen. Zum Beispiel gebe es nach dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz eine Vergütung für die Stromerzeugung aus Biomasse. Hinzu kämen Einnahmen aus dem Absatz der erzeugten Wärme. Der ZEW sieht jedoch einen Fehler in dieser Rechnung. Die Grünen-Politiker hätten vergessen, die Kosten für den Bau der Anlagen einzurechnen. Vergärungsanlagen gäbe es nämlich in der Region Düren und Aachen bisher noch nicht. Innerhalb dieses Jahres wolle der ZEW eine endgültige Entscheidung treffen.

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