Europas Stahlindustrie will sich vor Chinas Exportoffensive schützen

Die europäische Stahlindustrie erwägt Antidumpingklagen gegen chinesische Stahlerzeuger. Laut Dieter Ameling, Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl, bleibt nur dieses Instrument, um sich gegen die unfairen Einfuhren zu schützen. Alle Versuche der Europäischen Kommission, auf politischem Wege einen Handelskonflikt zu vermeiden, seien gescheitert.

Der Export von gewalzten Stahlfertigerzeugnissen aus China in die EU habe von 400.000 Tonnen im Jahr 2003 auf 5 Millionen Tonnen im vergangenen Jahr zugenommen. Diese Marke werde 2007 überschritten, nachdem China bereits zur Jahresmitte fast 5 Millionen Tonnen Stahlfertigerzeugnisse nach Europa exportiert habe.

Die Stahlindustrie in Deutschland und der übrigen EU werde nicht akzeptieren, dass China durch die Fortsetzung einer solchen Exportoffensive mit Hilfe von Subventionen und gedumpten Preisen den europäischen Stahlmarkt in Bedrängnis bringe. Ameling forderte China auf, marktwirtschaftliche Strukturen in Kraft zu setzen, die einen freien und fairen Stahlhandel ermöglichen und festschreiben. Auch Philippe Varin, Chief Executive des niederländisch-britischen Stahlerzeugers Corus, sieht die chinesischen Lieferungen als Bedrohung für die europäische Stahlindustrie. Deshalb bereite der Brüsseler Stahlverband Eurofer eine Beschwerde bei der EU wegen unfairer Preisgestaltung der Chinesen vor. Die Beschwerde soll dem Handelsdirektorium der EU während der kommenden drei Wochen vorgelegt werden, sagte Varin der „Financial Times“.

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