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Schon bessere Tage für Metallhandel

Nach einigen relativ starken Jahren seit spätestens Mitte 2020 machte sich im Frühjahr 2023 Ernüchterung breit, die bis heute andauert.
Foto: PublicDomainPictures; pixabay.com
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Offenbar haben sich viele Verbraucher in den zurückliegenden Monaten gut eingedeckt, um für den Krisenfall – sprich akute Lieferprobleme – gewappnet zu sein. Nachdem sich der Welthandel nun allmählich wieder normalisiert hat – wenngleich auch nicht auf den Standard, wie er vor 2020 üblich war – scheinen die vorhandenen Lagerbestände nun abgebaut zu werden. Ein schönes Beispiel ist der Fahrradhandel: Nachdem die Branche über Monate hinweg über Lieferprobleme klagte und zumindest hochwertige Fahrräder kaum zu bekommen waren, meldet der Branchenverband jetzt, dass die Läger übervoll sind, während der Absatz stagniert. Als Folge dieser Entwicklung gehen die Fahrradpreise deutlich zurück.

Das Bild auf den NE-Metallmärkten ist vergleichbar. Schon seit einigen Wochen berichtet der Handel von einer extrem schwachen Nachfrage, der Bedarf ist – jedenfalls zur Zeit – offenbar gedeckt. Hinzu kommt, dass die deutsche Industrie weiterhin verunsichert ist und „auf Sicht“ produziert, was ebenfalls einen geringeren Metallbedarf nach sich zieht. Hierzu hat nach Auffassung von Ralf Schmitz, Hauptgeschäftsführer des Verbands Deutscher Metallhändler und Recycler (VDM) nicht zuletzt die Wirtschaftspolitik der aktuellen Bundesregierung beigetragen, die der Industrie jede Planungssicherheit nimmt. Beispielhaft nennt er die aktuelle Situation auf dem Heizungsmarkt. „Wer produziert denn noch in großem Maßstab Heizungen, wenn völlig offen ist, wie sich der Absatz in den kommenden Monaten gestaltet?“, fragt er.

Eine Folge dieser Entwicklung ist der zum Teil deutliche Preisverfall an der Londoner Metallbörse (LME). Während Dreimonatskupfer an der LME Anfang April noch knapp unter 9.000 US-Dollar notierte, lagen die Notierungen zuletzt (30.05.) bei 8.141 bis 8.142 US-Dollar. High Grade Aluminium ging im gleichen Zeitraum von 2.393 bis 2.394 US-Dollar auf 2.229,80 bis 2.230 US-Dollar zurück. Spürbar war auch der Rückgang der Notierungen bei Zink von 2.873 bis 2.873,50 US-Dollar auf 2.340 bis 2.342 US-Dollar.

Die Preise auf den Schrottmärkten folgten, bei geringer Nachfrage, der Londoner Preisentwicklung und gaben zum Teil deutlich nach.
Blanker Kupferdrahtschrott (Kabul) erlöste zuletzt nur noch 6.990 bis 7.170 Euro. Die gehäckselten Kupferdrahtschrotte wurden in der ersten Qualität (Kasus) zwischen 7.010 und 7.250 Euro gehandelt und in der zweiten Qualität (Katze) zwischen 6.720 und 6.940 Euro. Schwerkupferschrott (Keule) erlöste nur noch 6.400 bis 6.580 Euro.

Drahtschrott aus Reinaluminium (Achse) kostete zwischen 2.120 und 2.180 Euro, Aluminiumprofilschrott (Alter) 2.020 bis 2.190 Euro. Die Preise für Aluminiumgussschrott (Aster) bewegten sich zwischen 1.430 und 1.540 Euro. Aluminiumspäne erzielten nur noch 860 bis 1.070 Euro.
Auch die Zinkschrotte verloren spürbar, sie lagen Ende Mai für Altzinkschrott (Zebra) bei 1.540 bis 1.750 Euro.

Positiv stimmt ein Blick in die Zukunft. Die fundamentalen Daten jedenfalls sprechen insgesamt für einen steigenden Metallbedarf und höhere Preise. Viele Marktteilnehmer rechnen, das wurde auf der letzten BIR-Tagung in Amsterdam deutlich, für den Herbst mit einer spürbaren Belebung des Marktes.

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