Portugal hat sich etwa ambitionierte Ziele gesetzt und will den Verbrauch von Einwegkunststoffverpackungen bis 2030 um 90 % senken. Irland setzt auf finanzielle Anreize: Mit der sogenannten „Latte Levy“ wird für Einwegkaffeebecher eine Zusatzgebühr erhoben, die Konsument*innen zum Umstieg auf Mehrweg motivieren soll. In Deutschland wiederum sind Restaurants und Imbissbetriebe – ab einer bestimmten Betriebsgröße seit 2023 verpflichtet, beim Take-Away aktiv Mehrwegverpackungen anzubieten. So erhalten Verbraucher*innen eine konkrete Alternative zur Einwegverpackung.
Die Analyse zeigt: In den meisten EU-Mitgliedstaaten hat sich ein Maßnahmenmix als besonders wirksam erwiesen, um den Verbrauch von Einwegkunststoffverpackungen deutlich zu reduzieren. Erfolgreich sind vor allem Kombinationen aus verbindlichen Reduktionszielen, gesetzlichen Vorgaben, wirtschaftlichen Anreizen sowie Informationskampagnen, Pilotprojekten und Kooperationen.
Aufbauend auf der Auswertung internationaler Beispiele und der bisher umgesetzten Maßnahmen in Österreich werden im Bericht konkrete Handlungsfelder identifiziert:
- spezifische, quantitative Reduktionsziele für Einwegbecher und Lebensmittelverpackungen,
- freiwillige Markt- und Nutzungsbeschränkungen in bestimmten Sektoren oder Orten,
- wirtschaftliche Instrumente wie eine Einwegabgabe
- freiwillige Vereinbarungen mit Gastronomie, Handel oder Lieferservices
- verpflichtende Informationsangebote zu Mehrwegalternativen
Die Analyse soll Entscheidungsträger*innen in Bund, Ländern und Gemeinden dabei unterstützen, weitere Maßnahmen zu setzen, um das Aufkommen von Einwegkunststoffen wirksam zu reduzieren.