Das TBZ Flensburg ist für die Abfallwirtschaft in der norddeutschen Stadt mit ihren fast 100.000 Einwohnern zuständig. Die Führungsebene betrachtet die Digitalisierung und Innovation als Schlüsselfaktoren zur Effizienzsteigerung ihrer Arbeitsprozesse und zur Senkung des Ressourceneinsatzes.
Die jüngste Initiative ist ein Testversuch, bei dem das Unternehmen Anfang 2024 in 35 Abfallbehältern Sensoren installiert hatte. Dabei handelt es sich um funkgesteuerte BrainyBins-Füllstandsmelder, die von Maacks entwickelt und produziert werden.
Das TBZ leert die 22 städtischen Abfallinseln mit jeweils vier oder mehr Behältern bisher alle 14 Tage – unabhängig vom Füllstand der Behälter. Einerseits fehlte die entsprechende Technologie, andererseits ist es für die Fahrer schwierig, mit bloßem Auge einzuschätzen, wie voll die unterirdisch angebrachten Behälter mit bis zu 5.000 Litern Fassungsvermögen tatsächlich sind.
„Wir möchten uns einen Überblick verschaffen, um die Logistik und den ökologischen Fußabdruck um bis zu 40 Prozent zu mindern“, sagt Thorsten Prüßmeier. Er war Bereichsleiter für Abfalllogistik bei TBZ Flensburg und hat die Initiative für die Zusammenarbeit mit Maacks ergriffen. „Ressourcenschutz, Nachhaltigkeit und Effizienz sind hierbei der Ansporn für das TBZ. Idealerweise sollten die Abfallbehälter nur geleert werden, wenn sie tatsächlich voll sind“, ergänzt er.
Mit den ersten Ergebnissen ist er zufrieden. Die Testbehälter werden nach Abschluss der Projektphase künftig nur noch geleert, wenn ihr Füllstand 90 Prozent oder mehr beträgt.
Die Routenpläne der Abfallfahrzeuge werden automatisch für die jeweiligen Lastwagen erstellt, wobei der Füllstand und das Prognosewerkzeug des Systems ausschlaggebend sind. Letzteres berücksichtigt vorangegangene Messungen, die erfasst haben, wie viel und wann Abfall in die Behälter gefüllt wird.
Die Routenplanung erfolgt über die BrainyBins-Software, auf die die Fahrer bequem per Web-App über Tablet, Smartphone oder Computer zugreifen können.
Das TBZ ging davon aus, dass die Behälter zum Zeitpunkt der Leerung rechnerisch zu 90 Prozent gefüllt waren. Die bisherigen Erfahrungen zeigen jedoch, dass die Füllstände stark vom individuellen Nutzerverhalten abhängen und daher erheblich variieren.