Neue Metallrecyclinganlage in Ostwürttemberg

In Rosengarten soll eine der innovativsten Anlagen für das Metallrecycling entstehen.
Foto: sprisi; pixelio.de

„Ein Riesenschritt zu mehr Qualität, höheren Recyclingquoten und Lösungen für die unsichere Rohstoffversorgung auf den Schrottmärkten“, beschreibt Sebastian Alvensleben, Geschäftsführer der neuen Anlage der OSR-Metallrecycling, die Neuentwicklung.

Um mehr Schrotte aus dem Abfall zurückzugewinnen, ist eine bessere Erkennung der Legierungsbestandteile eine Kernaufgabe. Die Automobilindustrie setzt beispielsweise für verschiedene Anwendungen Aluminium-5000 oder Aluminium-6000 beim Leichtbau ein, diese unterscheiden sich bspw. durch den Magnesiumgehalt. Um eine Anwendung in Neufahrzeugen zu gewährleisten, sind die beiden Aluminiumlegierungen zu trennen. Dies schafft die neue Anlage in Milli-Sekunden. Durch LIBS (Laser-Induced-Breakdown-Spectroscopy) wird das Material durch Laseranregung bestrahlt, analysiert und auf der Grundlage der verschiedenen Emissionsspektren getrennt. „Dies gelingt heute bereits sehr schnell, mit hohen Durchsätzen (3 m/s Bandgeschwindigkeit) und hoher Reinheit (<96 %)“, sagte Alvensleben. Dem Entwicklerteam der neuen Lasertechnologie um Philipp Soest, Geschäftsführer der Cleansort GmbH, ist es in einer siebenjährigen Entwicklungszeit gelungen, Schrotte aufgrund ihrer verschiedenen Legierungsbestandteile zu trennen. Denn Kernstück der Anlage ist eine Werkstoffanalyse nach Legierungsgehalt. Die fünf Hochpräzisionslaser würden die Oberfläche im Analysebereich des Metallstückes von Oberflächenbeschichtungen säubern und ins Material eindringen, wo dann das Grundmaterial analysiert werden kann. Durch die Verdampfung des Plasmas werde Licht emittiert, das im Spektrometer in seine Wellenlängen aufgeteilt und eine Spektralanalyse durchgeführt. So können Rückschlüsse auf die elementare Zusammensetzung des zu analysierenden Teils gezogen werden. Oliver Scholz, Geschäftsführer und Gesellschafter der OSR, ergänzt, dass eine Investition von 3,5 Mio. € am Standort Rosengarten getätigt wurde, teilfinanziert durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt. Eine weitere Anlage sei bereits in der Planung, denn der „Schrottplatz der Zukunft“ benötige Lösungen für ganz verschiedene Schrottsorten, komplexen Verbunden und unterschiedlichen Legierungsbestandteilen. Vanadium-Schrotte, Wolfram-Schrotte oder Magnesium-Silizium-Schrotte und viele andere Qualitäten sollen zukünftig erkannt, sortiert und einer neuen Anwendung in der Automobilindustrie, am Bau oder in anderen sensiblen Anwendungen erneut genutzt werden.

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