Aluminiumproduktion im Schlussquartal 2022 mit deutlichem Rückgang

Die deutsche Aluminiumindustrie hat im vierten Quartal 2022 Produktionsrückgänge im zweistelligen Prozentbereich verbucht.
Foto: R. B.; pixelio.de

Besonders stark betroffen waren dabei die Hersteller von Rohaluminium: Ihre Produktion sank im Vergleich zum Vorjahrsquartal um 19 Prozent auf rund 704.000 Tonnen. Im Gesamtjahr 2022 wurden 3,3 Mio. Tonnen produziert – ein Minus von 11 Prozent.

Nach einer vergleichsweise moderaten Entwicklung im Jahresverlauf bis September musste auch der weiterverarbeitende Aluminiumhalbzeug-Bereich im Schlussquartal des vergangenen Jahres einen deutlichen Dämpfer hinnehmen. Das Produktionsvolumen ging um 14 Prozent auf knapp 557.000 Tonnen zurück. Im Jahr 2022 wurden damit rund 2,6 Mio. Tonnen hergestellt (-4 Prozent). Dabei verzeichneten die Hersteller von Walz- (-4 Prozent) und Strangpresserzeugnissen (-3 Prozent) in etwa gleich starke Rückgänge.

AD-Präsident Rob van Gils betonte: „Im abgelaufenen Quartal ist die Produktion über alle Bereiche nochmals stärker gesunken als zuvor. Gerade bei den Hütten ist sie regelrecht eingebrochen. Leider können wir aktuell nicht sagen, dass wir das schlimmste hinter uns haben. Die Auftragsbücher der Unternehmen sind weiterhin deutlich im Minus. Mit einer Erholung rechnen wir frühestens im zweiten oder dritten Quartal. Dennoch hat der wichtige Transformationswerkstoffs Aluminium Zukunft am Standort Deutschland – dazu brauchen wir allerdings die richtigen politischen Rahmenbedingungen.“

Aus einer jüngst von AD durchgeführten Mitgliederbefragung geht hervor, dass sich die Versorgungs- und Preissituation auf den Energiemärkten für zwei Drittel der Unternehmen im Vergleich zu vor drei Monaten zwar leicht verbessert hat, dennoch beurteilen 86 Prozent aktuell die Möglichkeit, langfristige Gas- und Stromverträge abzuschließen, als nicht gut. Auch die Energiepreisbremsen der Bundesregierung hält die Mehrheit nicht für geeignete Instrumente, die den Unternehmen in ihrer derzeitigen Lage helfen. Auch deswegen werden sie viele Unternehmen nicht in Anspruch nehmen (können).

Van Gils weiter: „Die aktuelle Situation schafft keine Planungssicherheit, die wir für Investitionen in die Dekarbonisierung unserer Industrie aber dringend benötigen. Die Industrie in Deutschland und Europa hat wegen der hohen Energiepreise ohnehin einen enormen Wettbewerbsnachteil im internationalen Vergleich. Zudem sind die Hürden, um die Hilfen der Energiepreisbremsen in ausreichendem Ausmaß in Anspruch zu nehmen, zu hoch und zu komplex. Der Zugang muss dringend erleichtert werden.“

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